Konzert: Drei Ensembles bieten dem Publikum ein anspruchsvolles Gesangsprogramm
Obernheim. Ein wunderschönes Klangerlebnis mit Melodien aus verschiedenen Ländern – teils rhythmisch, mal pianissimo – haben die Zuhörer beim Herbstkonzert zu hören bekommen. Der Männergesangverein "Harmonie" aus Obernheim, der Liederkranz Schömberg und der Chor Cantus iuvenis aus Winterlingen gestalteten das Programm. Es war eine musikalische Reise nach Moskau, über Tanneck, Ungarn, Spanien, Afrika und zurück über Tanneck nach Deutschland.
Mit dem Kosaken-Reitermarsch von Alex Karporwitsch eröffneten die Obernheimer Männer den Reigen: im schwungvollen Marschtempo und gesanglich die Sehnsucht der Reiter am stillen Don erzählend. Es folgte wohlklingend die altrussische Klosterlegende "Die zwölf Räuber" von Gert Fleig. Als Solist sang Willi Keck die Role des Mönches Pitirim.
Authentisch und bildhaft präsentierte sich das Chorstück "Burlaki" von Hans Paulig. Bevor der Liederkranz Schömberg auf die Bühne kam, erklang von Otto Groll das bekannte russische Volkslied "Kalinka". Die Ansage übernahmen Johannes Huber und Alex Russig. Chorleiterin Cordula Bieber dirigierte, begleitet am Klavier von ihrer Tochter Patrizia.
"Amazing Grace", ein Dauerbrenner aus Schottland, sangen die Männer aus Schömberg unter der Leitung ihres Vicedirigenten Stefan Segalotto. Dann ging es nach Afrika mit dem Chorstück "Heaven is a wonderful place" und dem Zulu-Song "Sia Hamba", der davon erzählt, dass die Menschen nach der Arbeit unter den großen Affenbrotbäumen glücklich sind und singen.
Farbenprächtig zeigte sich der Chor Cantus iuvenis aus Winterlingen, geführt von der Musikpädagogin Britta Neher, mit dem südafrikanischem Begrüßungslied "Sithi Molweni" von M. Detterbeck, untermalt mit temperamentvoll choreografierten Bewegungen. Etwas ruhiger dann "Caro mio ben", eine italienische feinsinnige, ausdrucksvolle Melodie, umspielt am Klavier von Cordula Bieber. Kraftvoll mit innigem Ausdruck sang Britta Neher als Solistin auf Schwedisch "Gabriellas Song" aus dem Film "Wie im Himmel". Der Auftritt offenbarte den Spaß der Sänger.
Im zweiten Teil präsentierten sich die Schömberger mit dem Lied "Heimatland" von Max Orrel, mit einem amerikanischem Spiritual "Old Time Religion" und "Manne-Chor", umgeschrieben nach der Melodie "Barbara Ann". Nochmals afrikanisch ging es zu, als die Sängerinnen und Sänger aus Winterlingen den mitreißenden Popsong "Jambo Bwana" von Detterbeck aufführten. Maierhofers "Weit weit weg" schloss sich an, und mit der Schwabenhymne von Patrick Bopp "Mir im Süden" beendeten die Winterlinger ihren Reiseweg.
Nach Spanien entführte dann der MGV Obernheim mit dem Lied von Ernst Fischer: "Spanische Nächte". Einen weiteren Höhepunkt brachte "So rot wie der Mond von Tampico". Fein abgestimmt war auch der Auftritt des spanischen Pedro, dem das Herz der schönen Bäuerin verschlossen bleibt, bei "Guantanamera" von Gus Anton. Mit "Heimweh" endete die musikalische Weltreise auf der Obernheimer Bühne. Bevor allen ein Dankeschön ausgesprochen wurde, sangen die Männer aus Obernheim mit Klavierbegleitung dynamisch und fein nuanciert von Johannes Brahms den "Ungarischen Tanz Nr. 6.".
Dazu spielte Patrizia Bieber zusätzlich einen romantischen Teil auf der Geige. Dirigentin Cordula Bieber bewies ein feines Gespür für die ausgewählten Stücke.