Optisch und klanglich raumfüllend: "Le Consort Nouveau", verstärkt von Solisten und Musikern Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenkonzert: "Le Consort Nouveau" zelebriert Leichtigkeit und höchste Ausdruckskraft in St. Afra

Ausgefeilten Chorklang bietet der Projektchor "Le Consort Nouveau" mit Solisten und Instrumentalisten unter der Gesamtleitung von Matthias Listmann. Davon konnten sich Zuhörer und Musikfreude beim Konzert in der Kirche St. Afra überzeugen.

Obernheim. Dem Chor-, Orchester und Orgelwerk von Johann Sebastian Bach gewidmet war das Konzert des Chores "Le Consort Nouveau" in St. Afra, für das die Sängerinnen und Sänger aus dem gesamten Bundesgebiet – wie jedes Jahr im Sommer – mehrere Tage im Haus Bittenhalde in Tieringen geprobt hatten.

Die Musik drücke aus, was nicht gesagt werden könne, betonte Bürgermeister Josef Ungermann bei der Begrüßung zum Konzert, das mit der Fuge in D-Dur, BWV 532, begann: temporeich, vielstimmig, sehr melodisch und rhythmisch, wobei Domkantorin Lydia Schimmer auf der Orgel zeigte, was Bach, den "Meister der Fuge", auszeichnete.

Eine ganz andere Klangwelt eröffneten die geistlichen Lieder, dirigiert von Matthias Listmann: "Laß o Herr mich Hilfe finden" und "Herr, wir trauen auf deine Güte", begleitet mit Orgel, dem Bariton-Solosänger Lukas Grimm und Mezzosopranistin Larissa Botos, die im Kirchenschiff mit seiner hervorragenden Akustik in die Welt großer Harmonie entführten. Das "Oboenkonzert in g-Moll", BWV 1056, spielte das Cappella Vivace Orchester mit Konzertmeisterin Heidi Augstein, zart und weich im Klang – mit Oboen, die schwebende Leichtigkeit zelebrierten.

Lukas Grimms klaren und glockenreinen Gesang begleitete die Orgel beim Stück "Gott sei mir gnädig" von Felix Mendelssohn Bartholdy, und bei Georg Friedrich Händels berühmter Arie "Lascia ch’io Pianga" stieg Larissa Botos als Gesangssolistin zu den höchsten Tönen auf.

Zu Bachs bekanntesten geistlichen Werken gehört die "Missa brevis in F-Dur, BWV 233". Diese Messe, war ein Höhepunkt des Konzertabends und gleichzeitig eine Herausforderung für Chor und Solisten, welche die Zuhörer zutiefst berührten mit ihrer hohen Ausdruckskraft und dynamischer Spannung. Sechs Sätze vom Kyrie bis zum Cum sancto Spiritu zeigten die musikalischen Qualitäten des Chores, der Musiker und Solisten, die sich zu einem stimmigen Ganzen vereinten und die Zuhörer in der gut besetzten Kirche in ihren Bann zogen. Am Altar verneigten sich die Akteure am Ende zum Dank für den anhaltenden Schlussapplaus, der zeigte, dass der Abend unter der Gesamtleitung von Matthias Listmann den Geschmack des Publikums perfekt getroffen hatte.

Wie Alex Moser, der auch bei der Organisation mitgeholfen hatte, am Ende sagte: "Obernheimer Konzerte bedeuten für die Gäste nur das Beste: eine erlesene Kostbarkeit für ein fachkompetentes Publikum, denn in Obernheim trifft sich die große Welt der Kirchenmusiker – neben Bach, Mozart und Händel auch Matthias Listmann".