Das Breitband kommt jetzt auch verstärkt nach Obernheim. Foto: Stratenschulte Foto: Schwarzwälder Bote

Glasfaser: Mitverlegungsmaßnahme für die spätere Anbindung an den Kreis / Mehrkosten sind aufgefangen

Obernheim. Seit der Obernheimer Gemeinderat vor einem Jahr beschlossen hat, dass der Bau des Backbonenetzes in Obernheim bis 2021 abgeschlossen sein soll, wird bei Baumaßnahmen im Ortsgebiet Breitbandinfrastruktur mitverlegt. Eine erste Mitverlegungsmaßnahme hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bewilligt.

Im Zuge der Neugestaltung des Rathausumfeldes, die auch den Bau einer E-Ladestation für die Parkplätze vor dem Rathaus beinhaltet, wird die Netze-BW eine neue Zuleitung vom Stromverteiler Brunnenstraße bis zum Rathaus und zum Pfarrhaus verlegen. Für die Mitverlegung der notwendigen Breitbandinfrastruktur wurde ein Planungsauftrag an die RBSwave vergeben, die auch für die Backboneplanung und die Planung des FTTB-Ausbaus verantwortlich ist.

Im Rahmen der Mitverlegung sollten sämtliche Leerrohre für Zu- und Abgangsleitungen zum PoP, dem "Point of Presence" im Erdgeschoss des Rathauses mitverlegt werden. Der PoP ist der Knotenpunkt, an dem das Backbonenetzwerk des Zollernalbkreises an das ortsinterne Netz der Gemeinde anschließt. Von dort aus werden später die Leitungen für die Haushalte in Obernheim abgehen.

Die Kosten für die Mitverlegung belaufen sich auf knapp 48  800 Euro netto; 30 000 Euro für den Breitbandausbau wurden im aktuellen Haushalt bereitgestellt, weitere 12 000 sollen aus Förderungen kommen.

Zwischenzeitlich hat die Verwaltung auf Grundlage des Angebots einen Zuschussantrag gestellt und den vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt. "Obwohl die Kosten gegenüber dem Haushaltsansatz wesentlich höher liegen, sollte die Mitverlegung beauftragt werden", meinte Bürgermeister Josef Ungermann. "Eine separate Baumaßnahme wäre grundsätzlich wesentlich kostspieliger." Ohne die Herstellung einer Bereitbandverbindung würde Obernheim als ländliche Gemeinde von dieser wichtigen Infrastruktur abgehängt. Die Mehrkosten könnten über Mehreinnahmen im laufenden Haushaltsjahr ausgeglichen werden, weshalb der Gemeinderat guten Gewissens seine Zustimmung zur Mitverlegung erteilte.

Zwischen dem Gebäude Brunnenstraße 3 und dem Rathaus wird die Netze-BW Leerrohre mitverlegen. In den kommenden drei Wochen sollen die Bauarbeiten beginnen.