Bürgermeister Josef Ungermann Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Leistungsverlust in Tanneck bereitet der Gemeinde Sorgen und muss behoben werden

Das Abwasserpumpwerk Tanneck wird mit zwei Kolbenmembranpumpen betrieben. Eine der beiden Pumpen läuft derzeit aber nur mit halber Kraft.

Obernheim. Die Rücksprache mit der Herstellerfirma Feluwa hat ergeben, dass seit dem Einbau der Pumpen 1993 keine Generalrevision erfolgt ist. Nach dieser langen Zeit ist diese unerlässlich, das Problem mit der reduzierten Pumpenleistung könnte mitbehoben werden.

Im Rahmen der normalen Wartung hatte die Gemeinde Obernheim die Firma Lohr aus Ravensburg mit dem Kundendienst beauftragt. Der Monteur fand den Fehler an der schwächelnden Pumpe jedoch nicht und riet dazu, die Feluwa Pumpen GmbH aus Mürlenbach in der Eifel zu kontaktieren. Das tat die Verwaltung und erhielt sodann vom Hersteller der Pumpe ein Angebot für die Generalrevision. Die Arbeitszeit und das übliche Material werden darin mit 10 400 Euro bis 12 400 Euro beziffert.

Das Unternehmen hat zusätzlich Komponenten aufgeführt, die im Rahmen einer Generalrevision möglicherweise zu ersetzen sind. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei jedoch eher gering, meint der Pumpenhersteller.

Müssten Anlagenteile erneuert werden, würden dafür weitere 15 900 Euro bis 19 000 Euro fällig. Die Gesamtkosten beliefen sich dann auf einen Betrag zwischen 26 000 und 31 300 Euro. Durch den Einsatz eigenen Personals vom Bauhof könnten die Kosten eventuell gesenkt werden: Ob die Fachleute aus der Eifel mit zwei oder vier Kräften nach Obernheim reisen müssen, macht einen Unterschied. Mit rund anderthalb Tagen Arbeit rechnet die Gemeinde für die Generalrevision. Obernheims Verwaltung geht deshalb davon aus, dass sich der Kostenaufwand für die Generalrevision zwischen 12 000 und 20 000 Euro brutto insgesamt bewegen wird.

"Wenn wir abwarten, kommt es uns teurer"

"Es ist auf jeden Fall wichtig, dass wir das jetzt machen", sagte Bürgermeister Josef Ungermann. "Wenn wir warten, bis wir tageweise das Abwasser mit dem Wagen von Tanneck rüberfahren müssen, kommt es uns teurer." Ein störungsfreier Betrieb des Abwasserpumpwerks Tanneck ist für eine ordnungsgemäße Abwasserableitung unerlässlich. Im Haushalt 2018 sind für diese Maßnahme allerdings keine Finanzmittel eingestellt worden. Der Haushaltsansatz für den allgemeinen Unterhalt in der Sparte Abwasserbeseitigung ist bereits überschritten. So blieb dem Gemeinderat nichts anderes übrig, als die Maßnahme als außerplanmäßige Ausgabe zu genehmigen.

Die aktuelle Haushaltslage lässt diese Ausgabe zu; aktuell betragen die geplanten Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer mehr als 180 000 Euro. Einstimmig wurde daher entschieden, den Auftrag zur Generalrevision der beiden Kolbenmembranpumpen an die Feluwa Pumpen GmbH zu vergeben.

Der entsprechenden außerplanmäßigen Ausgabe von bis zu 20 000 Euro erteilten die Gemeinderäte ebenfalls ihren Segen.