Zunftmeister Thorsten Scheurer (rechts) rief die Mitglieder der Hexenzunft zu mehr Einsatz auf.Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Hexenzunft: Thorsten Scheuer kritisiert mangelndes Engagement

Obernheim. Nach einer bewegten Fasnetssaison 2018 der Hexenzunft Obernheim laufen die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2019, vor allem für den Jubiläumsabend am 2. Februar, an dem die Zunft ihr 80-jähriges Bestehen feiert.

Trotz erfolgreicher Veranstaltungen machen sich Zunftmeister Thorsten Scheurer und sein Vorstandsteam Sorgen um den Mitgliederstand. Denn angesichts der 179 Ehrenmitglieder – alle beitragsfrei – werden die Beitragszahler, 378 von 557 Mitgliedern, weniger. Wegen des demografischen Wandels fehlt es an Nachwuchs zum Ausgleich. Deshalb stellte Scheurer den Antrag, den Mitgliedsbeitrag von 15 auf 20 Euro jährlich zu erhöhen, was die Mitglieder einstimmig goutierten. In fünf Jahren soll eine weitere Erhöhung auf 25 Euro folgen.

In seinem Rückblick auf die Entwicklung der Saalfasnet, die 2018 zum 50. Mal gefeiert wurde, sowie die gelungenen Zunftabenden und den erfolgreichen Besuchen bei Umzügen und Landschaftstreffen ließ der Zunftmeister auch seiner Enttäuschung über die rückläufige Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder bei Auftritten mitzumachen, freien Lauf. Die Ortsfasnet stehe für die Zunft an oberster Stelle und habe Zunftmeister und Ausschussmitgliedern viel Durchhaltevermögen und starke Nerven abverlangt.

Laut Scheurer hat sich die Hexenzunft um das Landschaftstreffen der Fasnetslandschaft Neckar-Alb vom 27. bis 29. Januar 2023 beworben. Bis dahin will er noch als Zunftmeister zur Verfügung stehen und nach dem Kraftakt sein Amt abgeben

In Vertretung des Tintenmeisters Achim Junker verlas seine Vorgängerin Petra Moser den Jahresbericht des Schriftführers, in dem die zahlreichen Veranstaltungen samt Besuch der Hauptversammlung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Hexentanzproben und Vorbereitungen auf die Zunftabende Thema waren. Neun Gesamtsitzungen des Zunft- und Hexenrates und weitere Sitzungen der Sparten waren 2018 einberufen worden. Säckelmeister Frank Stehle verlas mit betrübter Miene die Kassenbilanz mit einem Minusbetrag unterm Strich. Vor allem die Preissteigerungen in allen Bereichen seien außer den sich verringernden Mitgliedsbeiträgen Gründe dafür. Allerdings stehe noch ein beruhigend hohes Gesamtkapital zur Verfügung.

Bürgermeister-Stellvertreter Jürgen Moser überbrachte Grüße von Bürgermeister Josef Ungermann und dem Gemeinderat und kündigte neue räumliche Perspektiven rund um das dann umgestaltete Rathaus für das Narrentreffen im Januar 2023 an.

Bei den Wahlen wurden Hans-Werner Moser als Ritter Konradin, Stefanie Weber als seine Gemahlin, Otto Moser als Oberrichter und die Narreneltern Claudia und Markus Wittmer für die Fasnetssaison 2019 wiedergewählt. Als Kassenprüfer fungieren einmal mehr Hans-Peter Wittmer und Joachim Schnell.