Kommunales: Der Gemeinderat vergibt den Auftrag für die Neugestaltung an der Hauptstraße

Obernheim. Seit Jahren sind die Obernheimer unglücklich mit der Verkehrssituation im Einmündungsbereich der Oberen Dorfstraße in die Hauptstraße/Stühl. Eine Lösung wird voraussichtlich schwierig.

Der Gemeinderat hat sich dazu entschlossen, einen Planungsauftrag über die mögliche Neugestaltung zu vergeben. "Damit schaffen wir zunächst lediglich eine Entscheidungsgrundlage", betonte Bürgermeister Josef Ungermann.

Der stark frequentierte Lebensmittelladen an besagter Stelle verursacht viel Parkverkehr. Zwar könnten die Kunden auf nahegelegene Parkflächen ausweichen, aber das geschehe in aller Regel nicht. Dazu komme, dass der Hauptzufahrtsweg zu Scheibenbühl, Bühl und Gruben-Ramsäcker sich ebenfalls im Einmündungsbereich befinde. Zu den Stoßzeiten am Morgen und Abend sowie in der Mittagszeit sei auch der Laden besonders stark besucht. Das erhöhe die Problematik durch parkende Fahrzeuge.

Der Bereich sei generell unübersichtlich, insbesondere für Grundschulkinder. Sie und auch andere Fußgänger seien außerdem gerade zu den besonders belebten Zeiten dort unterwegs.

Die Problemlage ist also klar. Fraglich hingegen, wie eine gute Lösung aussehen könnte. Da der Porphyrbelag in die Jahre gekommen ist, muss in absehbarer Zeit der Straßenbelag im Einmündungsbereich ausgetauscht werden. In diesem Zuge ließe sich die Verkehrsführung möglicherweise gleich mitverbessern, dachten sich Verwaltung und Gemeinderat. Bei einer Begehung im März, welche die Polizei mit der Straßenverkehrsbehörde und dem Straßenbauamt unternommen hatte, wurden erste Vorschläge ausgelotet: Der breite Pflasterkandel könnte beidseitig durch normale Randsteine ersetzt werden. Dann könnten Längsparkplätze entstehen, für die gegebenenfalls auch die Pflanzflächen genutzt werden könnten.

Um eine fundierte Planung für möglicher Anpassungen in der Hand zu haben, hat die Verwaltung das Planungsbüro Czerwenka aus Albstadt angesprochen. Der Diplom-Ingenieur hat sich ein Bild vor Ort gemacht und Aspekte angesprochen, die selbst der Gemeindeverwaltung noch nicht aufgefallen waren. "Wir haben intensiv über die Situation gesprochen, und ich bin zuversichtlich, dass wir da was zusammen hinbekommen", befand Ungermann.

Gedanken macht sich der Bürgermeister aber über den Umstand, dass die grob veranschlagten 140 000 Euro für die Umgestaltung nicht ausreichen werden. "Das sehen wir nach der Planung; dann können wir abwägen. Egal, wie wir entscheiden: Es ist wichtig, dass wir das mal ordentlich aufarbeiten", erklärte Ungermann.

Für Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung beläuft sich das Planungshonorar auf mehr als 5500 Euro. "Die Planung würde dann mit den zuständigen Behörden abgestimmt", erläuterte der Bürgermeister.

Der Gemeinderat machte deutlich, dass es einen Bürgerbeteiligungsprozess geben muss. "Fraglos", pflichtete Ungermann bei: "Da steckt Zündstoff drin, und es ist nicht das Ziel, etwas umzusetzen, was der halbe Ort gar nicht will."

Jürgen Moser erinnerte daran, dass die Verkehrssituation an dieser Stelle bei zahlreichen Gelegenheiten von der Bevölkerung immer wieder thematisiert worden sei. "Wir sind gefordert, zu reagieren", fasste er zusammen. Der Auftragsvergabe stimmten alle Gemeinderäte zu.