Auf dem Weg zur Siegerehrung: Das Team von Borussia Mönchengladbach. Foto: Schroeder

Oberndorfer Macher mit der 27. Auflage zufrieden. Kleine Pause, dann laufen die Vorbereitungen für 2023 an.

 
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"Gut geschlafen"

"Ich habe gut geschlafen", schmunzelte Thomas Schefold, neben Oliver Hauer und Axel Storz einer der drei Organisatoren des Turniers. "Es ist alles gut gelaufen, wir sind mehr als zufrieden", blickt Schefold auf die ereignisreichen Tagen zurück. "Es gab keinerlei Probleme mit den Mannschaften, das war sehr gut. Schließlich hatten wir ja in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Stinkstiefel dabei."

Gute Arbeit geleistet

Der Oberndorfer freute sich vor allem über die positive Rückmeldung "aller Mannschaften. Alle waren sehr zufrieden, dass zeigt uns, dass wir erneut gute Arbeit geleistet haben." Dabei war beim Orga-Trio im Vorfeld schon einiges an Bauchweh vorhanden gewesen, "denn wir hatten ja zwei Jahre Pause. Da musste schon einiges neu eingeordnet werden, denn so manches hatten wir nicht mehr auf dem Schirm." Das galt vor allem für Thomas Schefold, der ja an vorderste Front geschlüpft ist, "was nicht ganz einfach war, nachdem Manfred Diepold sich ja komplett verabschiedet hatte. Da war schon einiges an Kleinmist zu erledigen."

"Wieder ein Begriff"

Nach der Pause mit dem Turnier weiterzumachen, sei die "richtige Entscheidung" gewesen, blickt Schefold zurück, "auch wenn wir, vor allem finanziell, nicht gerade auf Rosen gebettet waren. Aber nach diesem tollen Turnier ist Oberndorfer wieder ein Begriff. Das macht uns Mut, die 28. Auflage in Angriff zu nehmen".

6000 Zuschauer

Recht zufrieden zeigte sich Thomas Schefold mit dem Zuspruch der Zuschauer: "Wir gehen davon aus, dass an den drei Tagen rund 6000 Zuschauer den Weg ins Neckarstadion gefunden haben. Das ist okay, aber ein paar mehr hätten es schon noch seien können."

Allererste Sahne

In der Tat, denn was die acht Mannschaften auf dem Rasen boten, war wirklich allererste Sahne. "So ein hohes Niveau haben wir bisher nur ganz selten gehabt", sprach Oliver Hauer, der sich weiterhin um die Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes kümmert, ein ganz dickes Lob aus. "Und damit meine ich nicht nur den Turniersieger Borussia Mönchengladbach, sondern alle übrigen Teams".

"Unglaubliches Tempo"

Vor allem "von dem unglaublichen Tempo" war Hauer, der schon so einige Jugendspieler gesehen hat, angetan: "Das war absolute Klasse. Und auch die Technik und Athletik aller Spieler waren herausragend. Das Niveau war diesmal extrem hoch. Das haben mir alle Trainer bestätigt."

Dass die Gladbacher "Fohlen" sich am Ende den Pokal nach einem dramatischen 2:1-Erfolg im Finale gegen Palmeiras schnappten, war mehr als verdient, denn die Spieler von Trainer Sebastian König legten keine schwache Vorstellung hin. "Das hat mit an meiner Mannschaft imponiert. Auch wenn wir mal eine schlechte Phase hatten, haben wir immer wieder Mittel und Wege gefunden, uns zu befreien, " sagte König.

Dass der Trainerstab von Palmeiras mit der Niederlage nicht zufrieden war, liegt auf der Hand, "aber, so hat mit der Trainer gesagt", verrät Hauer, "sein Team hätte einfach zu viele Chancen liegengelassen".

Schreckmoment

Neben rasantem Tempo, tollen Kombinationen und insgesamt 46 zum großen Teil sehenswerten Toren gab es allerdings auch ein Szene, die für einen Schreckmoment sorgte: Im ersten Halbfinale zwischen dem SC Freiburg und dem FC Schalke 04 (Endstand 3:2 für "Königs-Blau") blieb Freiburgs finnischer Nationalkeeper Jaaso Jantunen nach einer Flanke am Boden liegen und musste von den Sanitätern versorgt werden. Der Goalie wurde anschließend in die Freiburger Uniklinik gebracht. "Er hat sich beim Zusammenprall mit Schalker Spielern das Schlüsselbein gebrochen und wird jetzt natürlich für längere Zeit ausfallen", wusste Oliver Hauer zu berichten.

Eine Woche Erholung

Jetzt wollen sich die Oberndorfer Macher erst einmal eine Woche Erholung gönnen, bevor es an die intensive Planung für das Turnier im kommenden Jahr geht. "Wir müssen auf jeden Fall überlegen, zu welchem Zeitpunkt wir es austragen", blickt Thomas Schefold voraus. Das kleinste Problem dürfte dagegen die Besetzung der 28. Auflage bereiten. "Freiburg, Stuttgart, Schalke und Pokalsieger Mönchengladbach sind eigentlich schon save", sagt Oliver Hauer, "und auch Palmeiras würde gerne wiederkommen."

Und natürlich hoffen alle, dass im kommenden Jahr auch wieder eine britische Mannschaft mit von der Partie sein wird. "Auch da bin ich guter Hoffnung", will Oliver Hauer seine bekanntlich mehr als guten Beziehungen spielen lassen, "denn irgendwie gehören sie dazu".

Viele Augenpaare

Und wie in der Vergangenheit hatten wieder zahlreiche Talent-Scouts den Weg nach Oberndorf gefunden. Das bekannteste Gesicht war sicherlich der ehemalige Stuttgarter Stürmer Cacau, der insgesamt zehn Jahre für den VfB auf Torejagd gegangen ist. Mit den Schwaben gewann Cacau 2007 die Deutsche Meisterschaft. "Ich bin zum ersten Mal beim Turnier in Oberndorf. Ich war aber schon früher im Raum Rottweil oder auch Villingen. Das hier ist ein sehr gutes Turnier mit einem hohen Niveau", sagt der ehemalige Angreifer. Welche Namen er auf seiner Liste stehen hat, wollte er logischerweise nicht verraten.