Großartiges Wetter und zahlreiche Umzugsteilnehmer: Bei seiner Bilanz in der Wasserfallhalle hat Zunftmeister Marco Pfisterer nichts zu meckern. Ein paar ernste Worte gehören dennoch dazu.
Wenn die Wasserfallhalle am Fasnetsdienstag von Glockenschellen erfüllt ist, die Narren auf den Bänken stehen und zu den Klängen der Stadtkapelle schunkeln und springen, dann spricht das eigentlich für sich.
Dass Zunftmeister Marco Pfisterer nach dem gemeinsamen Mittagessen trotzdem ein paar Worte an die Oberndorfer Sprungteilnehmer richtet, ist Ehrensache.
Am Anfang steht ganz viel Lob für das disziplinierte Narren und das Weitertragen der Tradition. Und, ja, trotz aller Entbürokratisierung, müssen auch ein paar Zahlen, Daten und Fakten sein. Mehr als 1600 Narren und Musiker sind schließlich eine Zahl, auf die man stolz sein kann.
Zunftmeister will Sorgen nehmen
Sicher mitverantwortlich für die starke Teilnehmerzahl: das grandiose Wetter, für das bekanntermaßen Zunftmeister-Vize Hans-Jörg Kopf verantwortlich zeichnet. Aus großer Macht folgt aber auch große Verantwortung: Sollte es 2026 zum Narrensprung regnen, müsste sich „Mummel“ sicherlich auf Kritik einstellen.
Bei allem Spaß gibt es an diesem Fasnetsdienstag aber auch ein ernstes Thema, das unsichtbar über allem schwebt. Zunftmeister Pfisterer will Sorgen nehmen, die manchen angesichts der Amokfahrt vom Rosenmontag in Mannheim umtreiben mögen.
Man habe ein gutes Sicherheitskonzept ausgearbeitet, versichert er, und sich dazu entschieden, den Oberndorfer Narrensprung stattfinden zu lassen, egal, was komme. „Wir werden uns nicht unterkriegen lassen. Unsere Fasnet wird heute so gefeiert, wie wir es immer gemacht haben.“ Bekräftigendes Glockenschellen ist die Antwort.
Ehrungen und Euphorie
Nach Lob und Glückwünschen hat der Zunftmeister an diesem Mittag dann auch noch Ehrungen zu verteilen. Für zehnmalige Teilnahme am Narrensprung erhalten die Stadtkapellen-Musiker Valentin Schmidt, Carl-Michael Birk und Hanna Schmid eine Auszeichnung. Bereits 40 Mal dabei waren Annette Saur und Rainer Schmid.
„Wären wir auf dem Petersplatz in Rom, würde ich euch jetzt alle segnen und aussenden“, ruft Marco Pfisterer seinen Narren voller Euphorie zu. So aber bleibe ihm nur zu sagen, dass alle Umzugsteilnehmer bewiesen hätten, dass Oberndorf ein „althistorisches Narranescht“ ist.
Ins darauffolgende „Der Tag, der isch so freudareich“ stimmen alle in der Halle ein. Für ein allzu langes Verweilen bleibt allerdings keine Zeit mehr. Stattdessen werden die Larven wieder aufgesetzt, und Narren, Musiker und Zuschauer machen sich bereit für den Sprung am Nachmittag.