Der Verkauf der Mauser-Werke an die Alfing Kessler Sondermaschinen GmbH ist bestätigt. Foto: Archiv/Danner

Nach der Pressemitteilung der IG Metall zieht nun das von Mauser beauftragte Kommunikationsunternehmen nach und bestätigt den Verkauf der Mauser-Werke an die Alfing Kessler Sondermaschinen GmbH. Die Firma werde das Service- und Ersatzteilgeschäft sowie das Umbaugeschäft der Mauser-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH übernehmen.

Oberndorf - Alfing Kessler wurde 1938 gegründet und kümmert sich um Sondermaschinen und Bearbeitungszentren für die Pleuelbearbeitung sowie Montage- und Bruchtrennmaschinen. Mit rund 400 Mitarbeitern erwirtschaftet die Gruppe einen jährlichen Umsatz von 80 Millionen Euro.

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Mit der Übernahme von 22 Beschäftigten und neun Auszubildenden von den bisher 135 Mitarbeitern des Traditionsunternehmens habe man zumindest beinahe jeden vierten Beschäftigten der MWO übernehmen können, schreibt das Kommunikationsunternehmen in seiner Pressemitteilung. Die Beschäftigten werden künftig Kunden, die Maschinen der Marke Mauser einsetzen, mit Ersatzteilen, Umbauten und Serviceleistungen versorgen.

"Wir freuen uns, dass es gelungen ist, 22 Arbeitsplätze der Firma Mauser in Oberndorf langfristig zu sichern, für alle neun Auszubildenden den Abschluss ihrer Ausbildung zu gewährleisten und den technischen Service für die Betreuung der Kunden von Mauser in aller Welt aufrecht zu erhalten", sagen Thomas Koch und Eberhard Funk, Geschäftsführer der Alfing Kessler Sondermaschinen GmbH.

Seit Jahren befänden sich Automobilzulieferbetriebe wie etwa MWO, die auf die Herstellung von Werkzeugmaschinen spezialisiert ist, mit denen in der Automobilindustrie Teile des Verbrennungsmotors produziert werden, in einer ernsten Krise.

Aufträge zu Ende geführt

Nachdem in einem aufwändigen Investorenprozess kein Interessent bereit gewesen sei, ein Angebot für den Erwerb der gesamten MWO oder weiterer Teile abzugeben, könnten die übrig gebliebenen Geschäftsbereiche von MWO nicht weiter betrieben werden, heißt es. "Wir haben alles versucht, um einen möglichst großen Teil unseres Unternehmens fortführen zu können. Aufgrund der erheblichen Umbrüche in unserem Markt, von denen natürlich auch alle potentiellen strategischen Investoren betroffen sind, ist schließlich nur die Weiterführung eines kleinen Teils möglich gewesen. Trotzdem sind wir froh, mit Alfing einen soliden und bekannten schwäbischen Werkzeugmaschinenbauer als zukünftigen Eigentümer gefunden zu haben", sagt Walter Börsch, Geschäftsführer von MWO.

"Wir haben alle möglichen Sanierungsoptionen geprüft, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und um eine Fortführungslösung zu erzielen. Aber ohne einen Investor ist die Betriebsstilllegung für die nicht veräußerbaren Bereiche leider unvermeidbar", sagt Florian Volk, ebenso Geschäftsführer von MWO. Über einen begrenzten Zeitraum würden nun die restlichen Kundenaufträge in der Produktion von einem kleinen Team abgearbeitet.

Trotz des erheblichen Arbeitsplatzabbaus habe man eine gute sozialverträgliche Lösung für die Beschäftigten gefunden, sagt die Geschäftsführung zur Transfergesellschaft, in die die verbleibenden Mitarbeiter wechseln können, um bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung unterstützt zu werden und weiterhin rund 80 Prozent ihres letzten Nettogehalts zu erhalten.

Die Transfergesellschaft wird über den Kaufpreis des Investors Alfing finanziert. "Ohne Alfing wäre die Transfergesellschaft nicht möglich gewesen", wird in der Pressemitteilung geschrieben.