Rea Garvey und seine Band verbreiten in ihren "Yellow Jackets" gute Laune. Foto: Cools

Rea Garveys Frage "Are you ready?" am Samstag war nur rhetorischer Natur: In Oberndorf war man mehr als nur bereit dafür, nach der langen Corona-Pause so richtig zu den Songs des Popstars zu feiern.

Oberndorf - Ein lauer Sommerabend, rund 1200 Konzertbegeisterte und ein Rea Garvey, der es genoss, endlich wieder auf der Bühne stehen zu können – das waren die Zutaten für ein gelungenes Konzert, das das erste Wochenende des Kultursommers einläutete. Die unbändige Freude auf Seiten des Publikums, ein Stück Normalität und ein Konzert – noch dazu ohne Maskenpflicht – erleben zu dürfen, war an diesem Abend spürbar.

Mit einem freudigen Jubeln empfingen die Oberndorfer den irischen Sänger und Gitarristen, der nicht nur durch seine vielen Chart-Hits, sondern auch durch seine Tätigkeit als Coach bei "The Voice of Germany" eine große Fanbase hat. Mit "Is It Love?" und "Talk To Your Body" nahm er seine Zuhörer sofort für sich ein. Die fröhlich-gelben Outfits, Markenzeichen der "Yellow Jacket Summer Sessions"-Tour, machten Lust auf Sommer, Sonne und Musik.

Publikumsliebling dank positiver Lebenseinstellung

In der Hochphase der Pandemie, als die Bühnen verwaist bleiben mussten, hatte Rea Garvey mit dem gleichnamigen Streaming-Format dafür gesorgt, dass es nie richtig still um ihn wurde. "Ich wollte die Menschen damit nicht nur musikalisch, sondern auch seelisch erreichen", erklärte er in Oberndorf. Mit seiner Musik wolle er Zuversicht vermitteln und sagen, dass alles gut wird.

Die positive Lebenseinstellung des Künstlers ist einer der Gründe, warum er ein Publikumsliebling ist. Garvey ist der Typ, mit dem man gerne befreundet wäre und dem man liebend gern zuhört, wenn er Anekdoten aus der Kindheit erzählt.

So auch in Oberndorf. Er schwärmte von der Idylle und vom Dorfleben, das er bestens kennt, schließlich ist er auch auf dem Land "quasi direkt neben den Kartoffeln" aufgewachsen. In einem Dorf fühle man sich immer sicher. "Hier gibt es Zusammenhalt."

Das postete der Künstler auf seinem Instagram-Kanal zum Auftritt in Oberndorf: 

Manche Gefühle könne man mit Musik aber besser ausdrücken als mit Worten. Der Sänger ließ seinen Worten Taten folgen und das Publikum zu "Hey Hey Hey", "Water", "Love Makes You Shine" und "Colour Me In" tanzen.

Und weil noch mehr Menschen die Liebe spüren sollten, holte Rea Garvey spontan vier Personen, die er außerhalb des Festivalgeländes erspäht hatte, auf die Bühne und ließ sie dort auf dem Sofa Platz nehmen.

Musikalisch emotional wurde es mit "Wonder" von Shawn Mendes und "Falling Slowly" aus dem irischen Film "Once". Der Zeitpunkt, um Garveys bekanntesten Song "Supergirl" zu spielen, hätte nicht passender sein können. Die Oberndorfer stimmten mit ein, und mancher sorgt mit dem Licht seines Handys für Kerzenschein-Atmosphäre.

Abtanzen zu Chart-Hits "Oh My Love" und "Can’t Say No"

Danach war wieder Tanzen angesagt mit den Chart-Hits "Oh My Love" und "Can’t Say No". "Das erste Konzert seit zwei Jahren fühlt sich verdammt gut an", meinte der Sänger und bekam jubelnde Zustimmung aus dem Publikum. Von zu Hause habe er die Einstellung vermittelt bekommen, dass man alles machen könne, was man wolle. Diese gab er am Samstag an die Oberndorfer weiter, unter anderem mit dem Song "Never Giving Up". "Nichts kann euch zurückhalten, wir sind nicht kleinzukriegen. Ihr könnt jedes Hindernis überwinden. Heute bin ich wieder stark. Danke, ihr habt mir das gegeben", leitete er zu fortgeschrittener Stunde seinen Abschied von der Bühne ein.

Doch so schnell ließen die Oberndorfer ihn nicht verschwinden. Mit "Wild Love" brachte der Ire seine Fans ein letztes Mal für diesen Abend zum Tanzen und fragte dann: "Habt Ihr unsere Liebe gespürt? Wir würden ab jetzt gern einmal die Woche hier spielen." Die Oberndorfer hätten sicher nichts dagegen.