Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Rüdiger Wischert (rechts) Foto: Uli Regenscheit/Staatsministerium Baden-Württemberg

Der frühere Oberndorfer Gynäkologe Rüdiger Wischert wurde erhielt das Bundesverdienstkreuz.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat 17 Bürgern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Darunter ist auch Rüdiger Wischert, der bis als 2023 Frauenarzt in Oberndorf wirkte, inzwischen in Schwenningen wohnt, aber seit mehr als zehn Jahren mehr in Afrika daheim als zuhause ist.

 

„Ehrenamt ist gelebter Bürgergeist. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hängt ganz entscheidend von Menschen ab, die sich für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, was Menschen selbstlos für andere leisten“, so Kretschmann bei der Überreichung am Freitag, 6. Dezember, im Neuen Schloss in Stuttgart.

Die Verleihung fand anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes statt .„Ich möchte betonen: Das Bundesverdienstkreuz ist kein Geschenk, sondern eine Auszeichnung für das, was Ehrenamtliche für das Gemeinwohl geleistet haben. Ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung, weil sie die Ärmel hochkrempeln und anpacken“, betonte der Ministerpräsident.

Hilfe für Menschen in Notsituationen

Wischert, so heißt es in der Laudatio, absolvierte über 30 Jahre lang neben seiner Tätigkeit als niedergelassener Gynäkologe zahlreiche ehrenamtliche Einsätze als Arzt in verschiedenen Ländern des Globalen Südens.

Mit der internationalen Nichtregierungsorganisation German Doctors reiste er in Gebiete, in denen die Gesundheitsversorgung unzureichend ist und medizinische Hilfe dringend benötigt wird. Die in der Regel mehrwöchigen Einsätze führten ihn unter anderem nach Bangladesch, Indien und auf die Philippinen, wo er sich zum Teil unter sehr schwierigen Bedingungen mit großem persönlichen Einsatz als Mensch und Arzt um notleidende Menschen kümmerte.

Einsatz in Erdbebengebiet

In Sierra Leone behandelte er beispielsweise Frauen mit Geburtskomplikationen, war am Aufbau medizinischer Stationen beteiligt und gab sein Wissen an lokale Fachkräfte weiter, um die medizinische Versorgung vor Ort nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus war er für die internationale Hilfsorganisation Humedica im Katastropheneinsatz, unter anderem auf Haiti nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2021.