Lange Zeit herrschte Stillstand im Oberndorfer Bienengarten. Doch nun hat sich der Verein Mellifera dem Gelände angenommen und plant wieder einige Veranstaltungen für Groß und Klein.
Oberndorf - Vergangenes Jahr ist der Rosenfelder Verein auf den Bienengarten in der Nähe des Berggasthofs zum Stockbrunnen aufmerksam geworden. Dieser war brachgelegen, nachdem der bisherige Betreuer des Bienengartens, Klaus Panse, verstorben war. Dessen Sohn und der Zimmermann, der die Bienenwaben-Hütte auf dem Gelände errichtete, waren auf der Suche nach jemandem, der den Garten künftig betreut, erklärt Alica Kipp von Mellifera.
2600 Quadratmeter Natur
Inzwischen befindet sich das rund 2600 Quadratmeter große Gelände im Besitz des Vereins. Zusammen mit Helfern der Ortsgruppe des BUND/Nabu rückte man zum Arbeitseinsatz aus, um den Garten für Bienen und andere Kleintiere wieder herzurichten. So wurden unter anderem neue Bienenkästen aufgestellt und die Sträucher zurückgeschnitten, erklärt Nick Leukhardt vom Verein.
Mellifera hat seinen Hauptsitz in Rosenfeld und setzt sich für den Schutz von Bienen ein. Auch wenn der Schwerpunkt der Arbeit in Rosenfeld und Balingen liegt, sei man deutschlandweit aktiv. Sogar im deutschsprachigen Ausland habe man Mitglieder. Der Verein setzt sich zusammen aus den drei Initiativen "Wesensgemäße Bienenhaltung", "Netzwerk blühende Landschaft" und "Bienen machen Schule". Letztere sei beim Projekt Oberndorfer Bienengarten federführend gewesen, so Leukhardt.
Ort der Begegnung
Der Bienengarten soll wieder zu einem Ort werden, an dem Kinder die Natur mit den Sinnen erleben können. Bei der ersten pädagogischen Veranstaltung besuchte eine Klasse der Grundschule Lindenhof den Garten.
Bei den "Übungen" wurden beispielsweise die Augen verbunden – die Kinder sollten auf die Geräusche der Natur achten, erklärt Kipp. Später durften sie auf Entdeckungsreise gehen und stießen dabei auf Kleintiere wie Schnecken oder konnten die Pflanzen genauer unter die Lupe nehmen. Bienenerlebnistage dieser Art führe man in Rosenfeld schon seit längerem durch. Nun wird es dieses Angebot auch für Schulen in Oberndorf geben.
Sinneseindrücke gewinnen
Zu einem Bienenerlebnistag gehört aber selbstverständlich die Begegnung mit den Bienen. Die Kinder durften aus nächster Nähe die kleinen Insekten betrachten und vom Honig probieren. Auch das Vibrieren des Bienenkastens gehört zu den Eindrücken, die die Kinder an diesem Tag erleben sollten. Letzten Endes solle es auch darum gehen, das Gespür der Kinder für die Natur zu entwickeln, so Kipp.
Auch für Erwachsene sind für die Zukunft Veranstaltungen geplant. So soll es beispielsweise einen Sensenkurs oder eine Vogelstimmwanderung des Nabu geben, erklärt Leukhardt.