Nun hat seine Besitzerin Gewissheit: Tarik lebt nicht mehr. Foto: Glitscher

Pferd in einem Wehr im 100 Kilometer entfernten Deizisau angespült. Besitzerin identifiziert Wallach.

Oberndorf/Sulz/Dornhan - Larissa Glitscher hat jetzt traurige Gewissheit. Ihr seit zwei Wochen vermisstes Pferd Tarik ist tot – im Neckar ertrunken. In einem Wehr in Deizisau wurde es am Dienstag entdeckt.

Mit tränenerstickter Stimme berichtet sie uns am Abend am Telefon, dass sie ihren Fuchwallach identifiziert hat. Unendlich traurig, aber auch erleichtert, nun endlich Gewissheit zu haben.

In der Nacht, als Sturm Friederike übers Land tobte, war Tarik aus seinem Offen-Stall auf einem Landschaftspflegehof im Neckartal zwischen Oberndorf und Sulz verschwunden.

Die 27-jährige Larissa Glitscher ließ seitdem nichts unversucht, ihr geliebtes Tier wiederzufinden. Aufrufe in den sozialen Netzwerken und eine große Suchaktion vor Ort mit 50 Helfern brachten keinen Erfolg. Tarik blieb verschwunden. Zu Fuß, mit Suchhunden, mit Drohnen und mit Quads wurden das Neckarufer abgesucht und die angrenzenden Wälder durchkämmt.

Die junge Frau konnte einfach nicht glauben, dass sich ihr Pferd einfach so von seiner Herde entfernt haben soll. Zuletzt sammelte sie Geld für eine Helikoptersuche. Auch die Polizei war eingeschaltet.

Der Aufruf hatte sich zu einer der größten Pferde-Suchaktionen in ganz Deutschland entwickelt und europaweit bis in die Schweiz und nach Österreich ausgeweitet, sagte Thomas Mandler von der Tierrettung Zollernalb, der selbst seit dem zweiten Tag mit an der Aktion beteiligt war.

Er war es auch, der Larissa Glitscher gemeinsam mit einer Freundin der Pferdebesitzerin am Dienstag auf deren schweren Gang nach Deizisau begleitete.

Sie war aus der 100 Kilometer entfernten Gemeinde im Kreis Esslingen von einem "sehr netten und mitfühlsamen Mitarbeiter einer Behörde" angerufen worden. Von welchem Amt genau, konnte sie gar nicht mehr sagen. Dazu war sie viel zu aufgewühlt. Der Finder des toten Tieres habe aber wohl nichts von Tarik gewusst. Doch innerhalb der Behörde hatte sich die Suche herumgesprochen. Und so konnte Larissa Glitscher benachrichtigt werden.

Sie möchte sich auf diesem Weg bei allen bedanken, die ihr geholfen und sie unterstützt haben.

Ihren Tarik möchte sie nun über ein Tierbestattungsinstitut beerdigen lassen. "Ich möchte ihn nicht einfach so wegwerfen lassen. Das hat er nicht verdient."