Die Band Electric Love gewinnt den Showcase in der Kategorie Heavy/Rock im Bochinger Krone-Saal.
Oberndorf-Bochingen - Jury und Publikum waren sich einig: Der Sieger des Play Live Showcases in der Kategorie Heavy/Rock im Bochinger Kronesaal heißt "Electric Love". Damit haben sich die Musiker ihre Teilnahme am Finale des landesweiten Bandwettbewerbs in Baden-Baden gesichert.
Die vier Musiker lagen sich bereits in den Armen, als Pierre Seidel von den Popbüros Baden-Württemberg verkündete, dass das Publikum die Band zu ihrem Liebling gekürt hatte. Als Seidel dann den Juryentscheid verkündete, kannte der Jubel der Nachwuchsband keine Grenzen mehr. Anhand von sieben Kriterien bewertete die hochkarätig besetzt Jury die Auftritte der vier Bands. Zu den Kriterien gehörten unter anderem der Gesang, die Stage Performance und der Gesamteindruck. "Wir wollen erkennen, wie weit eine Band ist", so Seidel. An der Entscheidung von Rüdiger Stehle von der Internetplattform Power Metal, dem Carsten Matheas von Nuclear Blast und dem Sänger Andres Frank gibt es nichts zu kritteln. Die Band, bestehend aus zwei Mädels und zwei Jungs, spielt Girl-Punk-Rock. Ihre Musik ist dicht, unglaublich energiegeladen und dabei sehr melodisch. Aus so einem Stoff sind Chartstürmer gemacht. "Marktreife" ist denn auch für Seidel ein wichtiges Kriterium.
Stadtjugendpflegerin Heidi Kuhring hatte eigentlich mit Siock Sico einen anderen Favoriten auf dem Zettel. "Der ganze Saal ging ab", war sie auch Minuten nach dem Auftritt immer noch beeindruckt. Kuhring war von der ganzen Veranstaltung schwer angetan. "Zu erleben, wie die Bands hinter der Bühne auf ihren Auftritt hinfiebern, um dann auf der Bühne zu explodieren", das ist das, was für sie den Reiz an der Veranstaltung ausmacht.
Explosiv war auch der Auftritt von "An Early Cascade". "Progrock vom Feinsten" lobte Holger Gaus, Chef der OMI. Beeindruckend am Auftritt der Jungs war ihre Vielschichtigkeit. Mal gingen sie richtig nach vorne, mal klangen sie wieder ziemlich melancholisch. Auch "Pandora’s Ball" mischte gekonnt verschiedene Musikrichtungen. Vor zwei Jahren, als Play Live zum letzten Mal in Oberndorf gastierte, hätte man jede Band mit dem Satz, "die klingen wie", beschreiben können. Das ist dieses Mal anders. Alle vier Bands haben erfolgreich ihren eigenen musikalischen Weg gefunden.
Wieso ausgerechnet Bochingen Veranstaltungsort war, darauf hatte Seidel zwei Antworten: Oberndorf liegt verkehrsgünstig. Und das Popbüro hat hier "starke Partner", namentlich die OMI und die Stadtjugendpflege. "Wir haben hier sehr gute Erfahrungen gemacht", betonte Seidel.
Auch den Samstagabend dürfte er unter der Rubrik "gute Erfahrung" verbuchen. Die Stimmung war nämlich prächtig im Bochinger Kronesaal. Es war heiß. Es war eng. Es war laut. Kurzum: Es war richtig gut. So sah es auch Seidel. Er lobte unter anderem die hervorragende Akustik in dem Raum, der ansonsten vor allem für Kleinkunstaufführungen genutzt wird.
