Vor allem in der Oberndorfer Oberstadt wird verstärkt kontrolliert. (Symbolfoto) Foto: dpa

Revierleiter legt Sicherheitsanalyse vor. Vor allem Diebstähle und Betrugsfälle. Sechs Unfälle am H&K-Kreisverkehr.

Oberndorf - "Liebe", "Mitgefühl", "Respekt" haben Sprayer am Wochenende an die Brücke bei der Wasserfallhalle gesprüht. Trotzdem nahmen die Sachbeschädigungen insgesamt in der Neckarstadt ab.

Dies ging aus den Zahlen von Polizeirevierleiter Ulrich Effenberger hervor, die er für die Stadträte zusammengestellt hatte. Demnach gingen die Straftaten von 610 im Jahr 2012 auf 536 im Jahr 2013 zurück. "Die sind 12,1 Prozent", so Effenberger. Sie liegen damit im Fünf-Jahresvergleich nur knapp über dem Tiefstwert von 2010 (528). Legt man die Häufigkeitszahl (3915) zugrunde, ist Oberndorf nach St. Georgen und Schramberg die drittsicherste Stadt des Polizeipräsidiums Tuttlingen.

Drittsicherste Stadt im Polizeipräsidium

Die Oberndorfer Polizisten mussten sich im vergangenen Jahr am meisten um Diebstähle kümmern, gefolgt von Betrugsfällen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.

Die meisten Sachbeschädigungen finden sich in der Oberstadt. Hier müssen sich die Anwohner oft auch mit Personen herumärgern, die in Hausflure oder Treppenhäuser urinieren. "Deshalb wird die Oberstadt auch verstärkt überwacht, zu Fuß und mit dem Auto", sagt Effenberger.

Insgesamt wurden in der Oberstadt 102 Straftaten begangen, in der Talstadt 41. Auf dem Lindenhof-Süd 53 und auf dem Lindenhof-Nord 27, in Bochingen 48 und Hochmössingen 36. Auffälligkeiten gab es, so Effenberger, im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier ist bei Betrugsfällen eine leichte Zunahme von 85 auf 99 Fällen registriert. Auch die "einfachen" Diebstähle aus Wohnungen stiegen von vier im Jahr 2012 auf 15 im Jahr 2013. Dies hänge mit Tätern aus Rumänen oder Bulgarien zusammen, die oft Menschen quasi an der Haustüre um ihr Geld bringen.

Positive Tendenz bei Jugendlichen

Unter den Tatverdächtigen waren 236 Männer und 83 Frauen, bei den Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) fielen 31 auf, Jugendliche (14 bis 18 Jahre) waren es ebenfalls 31 und bei den Kindern (unter 14 Jahren) ging die Zahl sogar von 21 auf vier zurück. "Die Entwicklung der Kinder- und Jugendkriminalität zeigt positive Tendenzen, die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren nahm von 104 auf 66 um 36,5 Prozent ab." Mit 88 haben die nichtdeutschen Tatverdächtigen die Höchstzahl im Fünf-Jahresvergleich erreicht, erläuterte Effenberger dem Gemeinderat.

775 Unfälle hatten die Polizisten im vergangenen Jahr zu bearbeiten. 2012 waren es noch 866. Bei 22 davon war Alkohol im Spiel, um Unfallflucht handelte es sich in 189 Fällen (2012: 145) und mit Personenschaden waren es 90 Unfälle (109).

Sechs Unfälle passierten am Kreisverkehr auf dem Lindenhof bei HK. Hier hätten Verkehrsteilnehmer bereits im Kreisverkehr fahrende Autos übersehen. Und einer übersah gleich den ganzen Kreisverkehr und fuhr geradeaus. "Bei 1,8 Promille aber auch kein Wunder", meinte Effenberger augenzwinkernd. Man wolle diese Stelle verstärkt beobachten.