Als Standort für ein neues Hotel käme Bochingen oder der Volksbank-Parkplatz in Frage, so Gabriele Ostertag. Foto: dpa

In Oberndorf fehlen bislang Vier-Sterne-Unterkünfte mit entsprechender Gastronomie. Mehr Geschäftsleute als Touristen.

Oberndorf - An Hotels mit mittlerer bis höherer Ausstattung samt entsprechender Gastronomie fehlt’s in der Neckarstadt. Dies stellte die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung in ihren Entwicklungsperspektiven des Beherberungsgewerbes fest.

Gabriele Ostertag stellte ihr Strategiepapier im Gemeinderat vor. Dieses soll nun mit der hiesigen Gastronomie diskutiert werden und man werde "seine Schlüsse daraus ziehen", so Bürgermeister Hermann Acker.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Oberndorf liege mit 2,0 Tagen unter dem Durchschnitt des Landkreises Rottweil (2,5 Tage) und des Landes Baden-Württemberg (2,6 Tage), so Ostertag. "Diese relativ geringen Werte im Vergleich zu anderen Regionen in Baden-Württemberg spiegelt die vergleichsweise höhere Bedeutung des Geschäftstourismus in Oberndorf wider."

In Oberndorf gebe es derzeit 153 Betten, verteilt auf sieben Betriebe. "Derzeit wird das Angebot in Oberndorf vor allem seitens der bestehenden Gewerbebetriebe als entwicklungsbedürftig angesehen." Für Oberndorfer Gewerbebetriebe seien neben dem städtischen Angebot unter anderem Anbieter in Marschalkenzimmern, Sulgen, Empfingen, Rottweil und Sulz von besonderer Bedeutung. Im Bericht heißt es weiter: "Insgesamt ist für Oberndorf eine überwiegend veraltete und stark durch kleine Betriebe geprägte Beherbergungsstruktur festzuhalten. Lediglich dem Anbieter ›Zum Wasserfall‹ ist eine in Ansätzen vorhandene Ausrichtung auf Geschäftstouristen zu attestieren. Allerdings sind hier Kapazitätsengpässe festzuhalten, wodurch die Nachfrage insbesondere auf Angebote in der Umgebung gelenkt wird." Somit sei, so Ostertag weiter, "Handlungsbedarf hinsichtlich einer möglichen Anpassung der Angebotsstruktur zu erkennen."

Stadtrat Günter Danner (SPD) meinte, man solle die derzeitige Situation "nicht schlecht reden". Der Bedarf würde gedeckt werden. Stadtrat Wolfgang Maier (CDU) sprach sich dafür aus, mit den neun Fakten auf die bestehenden Betriebe zuzugehen.

Sieben von neun befragten Betrieben gaben an, dass eine Kapazitätsausdehnung in Oberndorf notwendig sei. Dabei liege ein Hauptaugenmerk auf einer Drei- beziehungsweise Vier-Sterne-Klassifizierung. Als wesentliche zusätzliche Ausstattung wird ein Restaurant mit qualitativ anspruchsvoller regionaler und internationaler Küche im Haus sowie eine zeitgemäße Kommunikationsstruktur (hier: WLAN) für notwendig erachtet, berichtete Ostertag.

Als Standorte würden sich Bochingen, wegen der Autobahnnähe, sowie die Innenstadt anbieten. Und hier insbesondere in der Nähe vom "Alten Rathaus", Volksbank-Parkplatz. Ostertag: "Die anderen beiden Standorte Don-Bosco-Haus sowie Wasserfallstraße werden aller Voraussicht nach aufgrund sehr eingeschränkter Flächenkapazitäten in der weiteren Diskussion nicht mehr fortgeführt werden können."