Die Zeiten als es in Oberndorf noch drei Bahnhöfe gab sind längst vorbei. Heute halten die Regionalzüge Züge nur noch am Bahnhof Oberndorf, die Haltestellen in Aistaig und Altoberndorf gehören der Vergangenheit an.
Oberndorf - Aber auch der Bahnhof Oberndorf hat seine einst große Bedeutung für die Industrie in der Stadt verloren. Die Beförderung von Rohstoffen und Waren wurde auf die Straße verlagert und mit der kurzen Anbindung zur A 81 ein adäquater Ersatz geschaffen. Der Güterbahnhof wurde abgerissen, und auch die modernen Intercity-Züge lassen den Oberndorfer Bahnhof, je nach Fahrtrichtung einfach rechts oder links liegen.
Bereits 1841 wurde das Oberamt Oberndorf von der Regierung angewiesen, Aufzeichnungen über den Verkehr mitzuteilen. Dabei stellte sich heraus, dass der Personenverkehr vernachlässigt werden konnte, betrug er doch pro Woche lediglich 30 Personen nach Tübingen und Stuttgart.
Güterverkehr war wichtig
Wichtig war damals der Güterverkehr. Von Stuttgart wurden damals beispielsweise neben vielen anderen Gütern auch wöchentlich 900 Eimer Wein bezogen, von der Alb jährlich bis zu 5000 Schafe und auch das Cannstatter Streusalz wurde in einer Größenordnung von 2500 Zentnern benötigt.
In die Gegenrichtung wurden neben den Erzeugnissen aus der Gewehrfabrik auch Bauholz, 1500 Stück Rindvieh sowie 150 Zentner Häute geliefert.
Der Bau einer Eisenbahn durchs Neckartal wurde dringend gefordert, aber erst am 8. Oktober 1867 wurde, nach langen politischen Diskussionen die Strecke zwischen Horb und Talhausen gebaut und Oberndorf bekam seinen Bahnhof.
Die Bahnhöfle in Aistaig und Altoberndorf folgten, aber deren Betrieb wurde bereits vor Jahrzehnten eingestellt, weil das Fahrgastaufkommen einfach zu gering war. Während der Aistaiger Bahnhof heute als Wohnhaus dient, wurde der Altoberndorfer Bahnhof dem Erdboden gleichgemacht.
Auch das einst prachtvolle Bahnhofs-Bauwerk in Oberndorf das bei der Eröffnung als "städtebauliches Schmuckstück" bezeichnet wurde, wird derzeit einer anderen Nutzung zugeführt.
