"Fabi und Matze" von der Oberndorfer Metalband "Secrety" mit witzigem bis sozialkritischem Deutschrock. Foto: Karin Schmidtke

Rockige Bands beim Festival in Oberndorfer Neckarhalle. "Unplugged" und damit ruhiger am Karsamstag.

Oberndorf - Mit großem Erfolg ging am Wochenende das "Easter-Cross Festival" über die Bühne der "Neckarhalle" in Oberndorf. An drei Tagen gab es Musik aus drei verschiedenen Genres, die alle ihre Fans hatten.

Die Organisatoren und Helfer der Oberndorfer Musikinitiative (OMI) und der Stadtjugendpflege hatten alle Hände zu tun. Rund 150 Leute packten an, um das Fest gelingen zu lassen. Unterstützt wurden die Veranstaltungstage außerdem von der Feuerwehr, dem Technischen Hilfsdienst und den Helfern des DRK, die ab und zu einspringen mussten, wenn einer zu tief ins Glas geschaut hatte.

"Ich habe vorab einfach gefragt, ob die Leute von der OMI noch Helfer brauchen. Und weil das ganze Drumherum total Spaß macht, arbeite ich dann doch mehr als geplant", erklärte Valerie Mommertz- Krause. Die junge Helferin packte wie viele andere einfach aus Überzeugung hinter der Theke mit an, mixte Cola und stellte alles bereit. Solche Leute braucht es hinter den Kulissen.

Eine Menge Sponsoren ermöglichten es, dass die Preise homogen blieben und auch jungen Leuten den Eintritt ermöglichten. Eine Sonderregelung konnte für Jugendliche unter 18 Jahren durchgesetzt werden, die deshalb bis 1 Uhr feiern durften. Erst dann wurde Hochprozentiges ausgeschenkt, informierten die OMI-Mitorganisatoren Holger Gaus und Silas Barth.

"Unplugged" hieß es am Karsamstag, und die Halle war bestuhlt worden. Drei Bands gaben Gas, allerdings hätten die Akteure mehr Publikum verdient gehabt. Dabei überzeugten "Fabi und Matze" aus der Oberndorfer Metalband "Secrety" mit witzigem bis sozialkritischem Deutschrock – und das in hoher Qualität und feinem Gespür für die Auswahl der Stücke. "Destiny Potato" stammt aus Slowenien. Die Band ist gerade auf Tournee durch Europa und wollte unbedingt in Oberndorf auftreten. Erstmals spielten "Destiny Potato" überhaupt unplugged, verriet Silas Barth. Die drei Jungs hatten mit ihrer Sängerin ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Der fast schon mystische Gesang schien sich in das astreine Gitarrenspiel fast zu betten. Die Fans der leisen Klänge kamen hier voll auf ihre Kosten.

Am Ende rockten "PJ und Harry", zwei Gitarristen mit Musik im Blut. "Das sind richtige Oberndorfer Legenden", wurde man belehrt. Und die Legenden schmetterten vorwiegend herzhafte Rockhits aus den 80ern, die willkommen waren und bestens ankamen. In der ganzen Halle wurde das Tanzverbot eingehalten. Nach Mitternacht gab es von "PJ und Harry" noch mit "Highway to hell" einen geliebten Klassiker, zu dem endlich abgerockt werden konnte. Ausklang gab es mit dem Team um "DJ Cycohead", mit dem es bis um 3 Uhr musikalisch rund ging.

Der Ostersonntag stand komplett unter "Metal", den es in all seinen Facetten um die Ohren gab, wie etwa Punk, Speed, Melodic, Power oder Death. In den Lauschern steckten bei vielen gesundheitsbewussten Fans Gehörschützer. Deutlich wurde von den Veranstaltern auf den Lautstärkepegel hingewiesen, Ohrstöpsel gab es für kleines Geld.

Acht Bands schmetterten harte Beats und fette Rhythmen in die gut gefüllte Halle, in der ausgiebig gefeiert wurde. Bis tief in die Nacht heizten die Gruppen die Stimmung an. Das Team am Mischpult und an der Lichttechnik leistete Arbeit in Perfektion. Für Laune sorgten nacheinander die Bands "Sly old dog", "Insanity", "The Prosecution", "Unleash the Sky", "Rogers", "Born from pain", "Massendefekt" und "Madball", die als die totale Kultband galt.

Je später der Abend wurde, umso mehr Zeit bekamen die Bands zugesprochen. Mit "DJ Cycohead" wurde bis tief in die Nacht hinein weiter gefeiert. Das Publikum kam aus Nah und Fern. Manche zog es gar aus der Kölner Ecke nach Oberndorf. Aus der Schweiz waren einige Fans gekommen, um sich musikalisch durchspülen zu lassen. "Das sind herzhafte und knackige Beats mit ehrlichen Songs, mit denen man die Birne richtig frei bekommt", strahlte ein Gast vom Bodensee und stürzte sich in die tobende Menge aus Lederjacken, langen Haaren, Bärten, fetzigen Cuts, zerrissenen Jeans, Ketten und Normalos.