Foto: Holzer-Rohrer

Proklamation der Fasnet auf Kronevorplatz. Herrscher gibt schweren Herzens Macht ab. Mit Video

Oberndorf - Wenn der Herold aus dem Burghof seine Schriftrolle entfaltet, wenn Graf Bocho das Wort an seine Untertanen richtet, die Hofkapelle die Fanfare bläst und das Burgfräulein sein vorwitziges Mundwerk öffnet, dann ist es wieder so weit: In Bochingen gibt der Herrscher schweren Herzens seine Macht ab, lässt bis Aschermittwoch den Narrenpräsidenten und sein Rat regieren.

Vorab aber  gibt es noch Hinweise, was man denn zu beachten habe. Doch die Narren stehen schon in den Startlöchern, lassen sich nicht mehr in der Burg halten und bahnen sich den Weg zum Volk. Am Schmotzigen aber haben seit jeher die Zutteln  das Vorrecht, ihr Unwesen zu treiben und so verlassen auch sie das dicke Gemäuer der mittelalterlichen Burg.

Auch die Musikanten passen ihren Stil nun der der Ausnahmezeit an. Graf Bocho und sein Burgfräulein müssen aber nicht in Traurigkeit versinken, denn als Zierde auf den Hosenbeinen der Bochinger Narros sind sie immer mitten im Geschehen und achten, dass die Narretei in Bochingen stets in geordenten Bahnen verläuft, bis sie am Abend des Fasnachtdienstages  wieder verbrannt wird, um so die gewohnte Hierarchie wieder herzustellen.