Unter allen beobachteten Drogen und Süchten spielt Alkohol mit Abstand die größte Rolle im deutschen Fernsehen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Auswertung der Universität Würzburg wird am Mittwoch vorgestellt. Alkohol spielt mit Abstand größte Rolle im deutschen Fernsehen.

Oberndorf - In Film und Fernsehen wird geraucht und getrunken, häufig mehr als im echten Leben. Wie viel genau, zeigt eine Auswertung der Universität Würzburg im Auftrag der Drogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU) und des Bundesgesundheitsministeriums, die am Mittwoch vorgestellt wird.

Eine Woche lang hat laut Medienberichten ein Team von Wissenschaftlern dafür das deutsche Fernsehen ausgewertet, genauer: sieben Sender. Alles was in diesen sieben Tagen zwischen 13 und 22 Uhr auf ARD, ZDF, Pro7, Sat.1, RTL, RTL Nitro und RTL2 gezeigt wurde, ging in die Studie mit ein, von Nachrichtensendungen über Magazine bis zu Seifenopern und Reality-Formaten.

Unter allen beobachteten Drogen und Süchten spielt Alkohol mit Abstand die größte Rolle im deutschen Fernsehen. In vier von zehn Sendungen trinkt laut Medienberichten mindestens eine der Personen auf dem Bildschirm. Bei fiktionalen Formaten liegt demnach diese Quote noch deutlich höher: Mit 95,8 Prozent wurde in fast jedem Film, den die Forscher sahen, Alkohol getrunken. Bei Serien lag dieser Anteil bei zwei Dritteln, bei Seifenopern waren es 45,8 Prozent. Mit sechs von zehn Sendungen, in denen konsumiert wurde, führt dabei Pro7 die Liste an, gefolgt von RTL2 mit fünf von zehn.

Vor allem jüngere Zuschauer werden durch das Fernsehen beeinflusst – auch was den Alkoholkonsum angeht. Das sehen Drogenbeauftragte sehr kritisch.