30 Häuserfassaden der Oberstadt werden am 2. Oktober angestrahlt. Foto: Schmider Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: OberndorfSLAM am Freitag

Die zweite Auflage des Bürgerprojektes OberndorfSLAM findet am Freitag, 2. Oktober, in der Oberndorfer Oberstadt statt. Neben Musik und Poetry in insgesamt zwölf Locations gibt es auch draußen einiges zu sehen.

Oberndorf. Das Konzept integriert jetzt auch "Kunscht" – 30 Bild- und Filmprojektionen sowie Statements werden die Häuserfassaden der Oberstadt in eine riesige Freilichtgalerie verwandeln.

Unter dem Motto "Corona bestimmt die Regeln, wir das Programm" lädt das Organisationsteam ab 20 Uhr ins Städtle ein. Mehr als 70 Poeten und Musiker werden an den unterschiedlichsten Veranstaltungsorten auftreten, von der katholischen Kirche St. Michael bis zum Privathaus, von der Eisdiele bis zur Tanzschule, von der Galerie bis zur Fahrschule.

Alle Zuschauer und Zuhörer müssen sich dieses Jahr einen Sitzplatz in einer der Locations reservieren, wo sie dann den Abend verbringen. Ein Wechsel zwischen den Veranstaltungsorten ist nicht möglich – mit einer Ausnahme: Um 22.30 Uhr beginnt das Finale des PoetrySlam in der katholischen Kirche St. Michael, zu dem alle Interessierten willkommen sind. Voraussetzung ist die Online-Anmeldung auf der Webseite der Seelsorgeeinheit Raum Oberndorf.

Von 20 bis 22 Uhr werden die Zuhörer und Zuschauer in den Locations im Rahmen des OberndorfSLAM die besten Poeten und Musiker des Abends wählen, die nacheinander und quasi gegeneinander antreten.

Moderatoren leiten die einzelnen Slams – bei den Poeten stehen Slammer-Größen wie Hank Flemming oder Elias Raatz am Mikrofon, bei den Musikern hingegen Oberndorfer, die viele persönlich kennen: Hubert Märländer, Dominik Beck, Oliver Hauer, Gerhard Bach, Jörg Lohmann und Christoph Seidel. Mit Jan Scheske und Christof Götz sind auch zwei ehemalige Oberndorfer dabei, wobei letzterer als Wahl-Kölner den weitesten Anreiseweg hat.

Auch bei den Musikern finden sich in Oberndorf bekannte Künstler: Michael Link etwa an der Orgel, Hans-Joachim Ahner und Bob Serrer alias Mac & Jack oder "Tomatenhaus" mit Jörg Rinker und Nadine Zündel.

Die Künstler, die den PoetrySlam unter sich austragen, kommen aus ganz Süddeutschland, darunter Slam-Landesmeister, Sprachwissenschaftler und ein Stipendiat des Förderkreises deutscher Schrifsteller in Baden-Württemberg.

Und wenn es draußen dunkel wird, gehen in der Oberstadt ganz besondere Lichter an: Die Kategorie "Kunscht" erweitert das große und unabhängige Bürgerprojekt des OberndorfSLAM um einen wichtigen Baustein.

In Bildern, Filmen und Statements äußern sich aktuelle und ehemalige Oberndorfer über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ihrer Heimat. Ohne lokalpolitisches Taktieren oder Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Interessen Dritter ist eine Fülle von "Kunscht"-Werken entstanden, die mit Einbruch der Dunkelheit an 30 Fassaden der Oberstadt projiziert werden. Zu sehen sind Liebeserklärungen an ein vergangenes Oberndorf, kritische Sichtweisen zur Gegenwart und viele, "einfach nur schöne" Bilder.

Aufgrund der Lichtinstallationen wird in der Oberstadt die Straßenbeleuchtung ab 20 Uhr bis zum Veranstaltungsende abgeschaltet. Von dieser Maßnahme ist auch das Webertal betroffen. Die Oberstadt ist zudem von 19 bis 24 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt.