Schwarzwild ist nicht nur eine Herausforderung für Jäger, auch die Landwirte sind gefordert. Foto: Deutscher Jagdverband

Hochbrisante Themen am 16. Mai in der Klosterkirche. Peter Hauk zu Gast. Ehrungen auf der Tagesordnung.

Oberndorf - Hochbrisante Themen prägen den Kreisjägertag, der dieses Jahr am Freitag, 16. Mai, in der Klosterkirche stattfindet.

Die Bejagung und die Schäden durch Wildschweine sowie die Novelle des Landesjagdgesetzes beherrschen derzeit das Denken und Handeln der Jäger – nicht nur in Oberndorf. Wir sprachen im Vorfeld mit Peter Hauk (MdL), CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag.

Herr Hauk, Sie werden am Kreisjägertag in Oberndorf teilnehmen. Die Novelle des Landesjagdgesetzes hängt wie ein Damoklesschwert über den Jägern. Wie schätzen Sie die Durchsetzbarkeit ein?

Wegen der massiven Eingriffe in das Eigentumsrecht der Grundeigentümer und das im Gesetzentwurf zum Ausdruck kommende Grundmisstrauen gegen die Jägerinnen und Jäger ist der breite Widerstand durchaus berechtigt. Die Landesregierung hat es tatsächlich geschafft, die Jagd auf eine bloße "Schädlingsbekämpfung" herunterzustufen. Ob und in welcher Form das Gesetz letztendlich in Kraft treten wird, muss davon abhängen, dass es gelingt, die derzeitige völlig verfehlte Grundausrichtung im weiteren Verfahren noch wesentlich zu korrigieren.

In welchen Punkten sollte Ihrer Meinung nach nachgebessert werden? Das bestehende Landesjagdgesetz hat sich die vergangenen Jahre bewährt. Es gibt deswegen keinen umfassenden Änderungsbedarf. So halten wir etwa die vorgesehene Regulierung der Schonzeit für sachwidrig, da unsere Jäger gut ausgebildet sind und eine hohe Eigenverantwortung besitzen, ebenso die Einschränkungen bei der Baujagd. Außerdem kann ein Jäger sehr wohl eine gepflegte von einer streunenden Hauskatze unterscheiden, deshalb sollte – gerade im Interesse der Artenvielfalt – deren Tötung als letzte Möglichkeit weiter auch praktisch möglich bleiben.

Woran liegt es ihrer Meinung nach, dass die Vorschläge der Jäger im Arbeitsentwurf so wenig Beachtung finden?

Im Zuge des Beteiligungsverfahrens gab es einen Koordinierungskreis und Arbeitsgruppen, sprich zahlreich Gelegenheit für Minister Bonde, die Anliegen der Jägerschaft ernst zu nehmen. Offensichtlich ist ihm dies in 27 Sitzungen nicht gelungen. Es fand keine Verständigung statt, der Minister hat mit seiner Lösung die Jäger letztendlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Die sogenannte "Politik des Gehörtwerdens" dieser Landesregierung wird hier – wie auch schon beim Nationalpark im Schwarzwald – zur Farce. Die Jagd soll in der Novelle faktisch dem Naturschutz unterstellt werden. Jäger fühlen sich zu bloßen Erfüllungsgehilfen degradiert.

Was raten Sie den Jägern?

Die Jäger und Jägerinnen sind die Hauptbetroffenen in diesem Gesetzgebungsverfahren und gleichzeitig die am meisten Benachteiligten. Sie sollten weiterhin mehr Eigenverantwortung fordern und auf ihren bewährten Rechten bestehen. Vielleicht können wir gemeinsam noch Änderungen erzielen. In jedem Fall brauchen wir unsere Jägerschaft, die so tüchtig und engagiert bei der Sache ist. Dieser Gesetzentwurf stößt sie vor den Kopf und nimmt vielen die Motivation für die Jagd.

Wie stehen Sie persönlich zur Jagd?

Ich bin passionierter Jäger, denn ich finde, man kann somit einen Beitrag zur Erhaltung eines gesunden Gleichgewichts in Wald und Flur leisten – auch im Einklang mit Natur- und Tierschutz.

Seite 2: Programm

Der Kreisjägertag in der Klosterkirche beginnt mit der Ausstellungseröffnung um 17.30 Uhr. Vor der Klosterkirche haben zahlreiche Firmen (darunter Hersteller von Jagdeinrichtungen, Autohäuser und Jagdschulen) ihre Stände aufgebaut, die Straße wird dazu gesperrt. Nach dem Stehempfang geht es mit der Tagesordnung um 19 Uhr los:

Einstimmung des Männergesangvereins Bösingen

 Begrüßung durch die Bläser aller Hegeringe

 Begrüßung durch Berthold Reinke (Hegering Oberndorf)

 Eröffnungsansprache von Kreisjägermeister Otmar Riedmüller u Grußworte verschiedener Ehrengäste

 Jahresbericht des Kreisjägermeisters

Berichte des Schatzmeisters und der Kassenprüfer

 Entlastung des Schatzmeisters und Gesamtvorstands

Aktueller Sachstand zur Jagdrechtsnovelle (stellvertretender Landesjägermeister Wolf Riedl)

Ehrungen und Übergabe der Jägerbriefe an die Jungjäger

Satzungsänderung

Anträge, Verschiedenes

Verabschiedung durch die Bläser aller Hegeringe