Auch an der Austraße steht noch nicht fest, wie viele Bäume für die Maßnahmen gefällt werden. Foto: Schwarzwälder Bote

Teckstraße: Hochwasserschutzmaßnahmen müssen noch ausgearbeitet werden / Bürgermeister äußert sich

An der Oberndorfer Teckstraße stehen Hochwasserschutzmaßnahmen an. Eine Bürgerin befürchtet, dass deshalb mehr Bäume als gedacht gefällt werden müssen. Wir haben diesbezüglich bei Bürgermeister Hermann Acker nachgefragt.

Oberndorf. "Für die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Teckstraße müssen mehr Bäume entfernt werden." Mit dieser Information wandte sich eine Bürgerin, die anonym bleiben möchte, an den Schwarzwälder Boten. Sie befürchtet, dass alle – also etwa 50 bis 60 Bäume, die vom Freibad bis an das Mauser-Areal wachsen, – geopfert werden müssen.

Bisher habe die Stadt kommuniziert, dass nur vereinzelt Bäume für die Hochwasserschutzmaßnahmen entfernt werden müssen, damit genügend Platz für die Baufahrzeuge geschaffen werden kann. Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr habe die betroffene Bürgerin die Information aus einer laut eigener Aussage "verlässlichen Quelle" erhalten, dass alle Bäume abgesägt werden sollen. Doch aus den Plänen zum Hochwasserschutz aus dem Jahr 2019 soll nicht hervorgehen, dass so viele Bäume für die Maßnahmen sterben müssen, so die Bürgerin. Nun stelle sie die Frage, ob diesbezüglich seitens der Stadt überhaupt alle Optionen abgewogen wurden, um doch noch einen Teil der Bäume am Leben zu erhalten.

Des Weiteren sollen auch an der Austraße in Oberndorf links vom Netto bis zum Aldi etwa 30 weitere Bäume aufgrund von Hochwasserschutzmaßnahmen gefällt werden. Damit müssten den Maßnahmen insgesamt mehr als 80 Bäume zum Opfer fallen.

Die NABU-Ortsgruppe aus Oberndorf habe sich Anfang des neuen Jahres diesbezüglich an die Stadt gewandt. Auch unsere Zeitung hat bei Bürgermeister Hermann Acker nachgefragt, wie seine Sicht der Dinge ist, und ob es noch weitere Hintergrundinformationen zu den Hochwasserschutzmaßnahmen gibt. Dieser verwies auf seine Antwort, die er auch schon der NABU-Ortsgruppe per E-Mail geschickt hatte.

Planungen werden im Gemeinderat vorgestellt

Dort ist zu lesen: "Wir werden die im Zuständigkeitsbereich der Stadt Oberndorf a.N. liegende Hochwasserschutzmaßnahme entlang des Neckars (Höhe Freibad bis Höhe Fa. Rheinmetall) umfassend im Gemeinderat vorstellen, sobald diese vom Ingenieurbüro fertig ausgearbeitet ist – voraussichtlich am 9. Februar oder am 16. März 2021. Ich bitte um Verständnis, dass die Erstinformation dem Gemeinderat obliegt."

Die Bürgerin setzt sich für den weitgehenden Erhalt der Bäume aus Gründen des Klimaschutzes ein. Sie nennt hier besonders die wichtige CO2-Aufnahme. Außerdem bieten die Bäume dem Neckar Schattenschutz, argumentiert sie. Dies sei für viele Tiere, die sich im kalten Wasser wohl fühlen, wichtig. Zudem seien die Bäume an der Teckstraße auch Heimat für einige Tiere – so wie für die Wasserfledermaus, die im Sommer in den Baumhöhlen haust.

Weiterhin sei es paradox, "wenn man bedenkt, dass die Hochwasserschutzmaßnahmen im Zuge des Klimawandels vollzogen werden und dafür Bäume ausgerissen werden, die eigentlichen vor dem Klimawandel schützen", klagt die Bürgerin.

Wie viele Bäume tatsächlich fallen müssen, wird wohl erst bekannt, wenn die Planungen endgültig feststehen und im Gemeinderat vorgestellt werden.