Das ist der letzte Haufen mit Mauerbruch, Betonteilen und Fliesen auf der Bochinger Kreismülldeponie. Das Material wird noch eingebaut. Seit Jahresbeginn wird hier kein Bauschutt mehr angenommen. Foto: Danner

In Bochingen wird nichts mehr angenommen. Weitere Wege und höhere Gebühren.

Oberndorf-Bochingen - Seit Jahresbeginn wird auf der Kreismülldeponie in Bochingen kein Bauschutt mehr angenommen. Wer also sein Bad umbaut oder die Wand zur Küche herausschlagen möchte, muss nun weiter fahren, um das Material loszuwerden. Deutlich teurer ist die Entsorgung außerdem.

Kapazitäten erschöpft

Vom Landratsamt Rottweil gibt es einen Zettel, der darauf hinweist, dass die Kapazitäten zum Einbau von Bauschutt in der Bochinger Deponie erschöpft sind. "Kunden" werden auf die Deponie Talheim im Landkreis Tuttlingen verwiesen. Die liegt fast 40 Kilometer entfernt und berechnet zudem 43 Euro pro Tonne. In Bochingen mussten für 1000 Kilogramm Bauschutt lediglich 25 Euro bezahlt werden.

Wer seinen mineralischen Abfall entsorgen möchte, kann dies natürlich auch am Standort Zimmern der Alba Süd GmbH & Co. KG tun. Der liegt zwar näher, ist aber mit 50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer pro Tonne deutlich teurer. In Bochingen konnten für die 25 Euro pro Tonne auch Fliesen und Keramik mit angeliefert werden. Bis 400 Kilogramm wurde sogar nur eine Pauschale in Höhe von zehn Euro fällig. Rund 1300 Anlieferungen von Privatpersonen hatte die Kreismülldeponie pro Jahr zu verzeichnen.

Erbost rief ein Leser, der in Zimmern eine staatliche Summe für seinen Autoanhänger voll Bauschutt bezahlen musste, in unserer Lokalredaktion an. Unter diesen Bedingungen sei es nicht verwunderlich, wenn die Menschen ihren Bauschutt künftig in den Wald kippten, meint er.