Entspannung finden die Kursteilnehmer bei der Handmassage mit Annette Elben (hinten, Mitte). Foto: Schwarzwälder Bote

VHS-Seminar: Einschlaftipps von Annette Elben / Gesteigertes Interesse an den Entspannungsangeboten

Viele quälen sich regelmäßig durch die Nacht: mit Einschlafschwierigkeiten, Durchschlafschwierigkeiten, mit dem Problem, auf den Ruhemodus umzustellen und loszulassen, heißt es in einer Mitteilung der Volkshochschule.

Oberndorf. 23 Interessierte und Betroffene fanden sich deshalb zum abendlichen VHS-Seminar "Wenn Schäfchen zählen nicht mehr reicht" mit Annette Elben – Krankenschwester Palliativ Care und Kursleiterin für komplementäre Pflegemethoden und Gesundheitsfürsorge.

Ein umfangreiches Skript erwartete die Teilnehmer im Schwedenbau, anhand dessen die Referentin gleich zu Beginn die wichtigsten Regeln für gutes Einschlafen und erholsamen Schlaf erläuterte. Kurz zusammengefasst gilt: einen regelmäßigen Lebensrhythmus pflegen, viel Bewegung, viel frische Luft, wenig Alkohol.

Und: im Schlafzimmer kein Fernsehen, kein Laptop, keinen Computer. Daneben helfen aber auch abendliche Rituale, Körper und Geist auf das Thema Schlaf einzustimmen. Rituale könnten zum Beispiel das Durchblättern von Urlaubsbildern sein, einige Seiten in einem Buch zu lesen, ein friedvolles Gedicht beziehungsweise ein Gebet zu sprechen oder beruhigende Musik zu hören.

Sehr bewährt habe sich zudem der "Sorgenkalender" – platziert am besten direkt auf dem Nachttisch. Alles, was zu erledigen ist, wird darauf notiert und somit gedanklich abgelegt. Der Kopf ist befreit und bereit, den Schlafmodus anzunehmen.

Neben solchen Tipps verwies Elben aber auch auf die duftende Aromapflege, zum Beispiel im Zusammenspiel mit einer Massage. Paarweise erprobten die Kursteilnehmer eine Handmassage mit einem Mandel- und Johanniskrautöl.

Und die funktioniert folgendermaßen: entspannen, dann die Hand mit kreisenden, leicht drückenden Bewegungen in der Mitte des Handtellers und danach an der Haut zwischen Daumen und Zeigefinger bearbeiten. Zum Schluss jeden Finger mehrfach ausstreichen. Das Ganze in Ruhe, pro Massage werden 20 Minuten angesetzt. Auch verschiedene Öle und ihre Wirkungen wurden mittels Duftproben vorgestellt: Ylang Ylang, Weihrauch, Zirbelkiefer oder auch Narde, die laut Elben auch beim Einschlafen gute Dienste erweisen. "Problemkandidaten" können zum Beispiel einige Tropfen aufgelöst in Wasser mit einem kleinen Schuss Dosenmilch in einer Schüssel mischen und den Körper dann damit einreiben.

Daneben werden, so erklärte Elben, Fußbäder den Einschlafprozess nachhaltig unterstützen. Wie das sogenannte ansteigende Fußbad von Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp, das von 33 Grad durch das Nachgießen heißen Wassers auf 40 Grad steigt. Und auch selbst gefertigte Ölkompressen könnten Abhilfe beim zunehmenden Massenphänomen Schlaflosigkeit schaffen.

Den guten Zuspruch des Abends erklärt sich VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert mit einem in der vergangenen Zeit deutlich gesteigerten Interesse an den Entspannungsangeboten der VHS.

"Runterkommen, zurückschalten, innehalten, inneres Wohlbefinden wiederfinden – viele unserer Teilnehmer suchen Möglichkeiten, mit den belastenden Situationen des Alltags und negativem Stress besser umgehen zu können." Und dazu gehöre eben auch ein guter Schlaf.  Ein neuer Kurs "Dynamische Entspannung und Autogenes Training" beginnt bei der VHS im Schwedenbau am 8. Juni, sechs Mal freitags, jeweils von 19.30 bis 20.30 Uhr.

Weitere Informationen: Telefon 07423/77 11 80 vhs@oberndorf.de