Die Abbrucharbeiten haben nun die Häuserzeile an der Rosenbergstraße erreicht. Foto: Danner

Abbrucharbeiten haben nun Häuserzeile an der Rosenbergstraße erreicht. Kaufvertrag noch nicht unterschrieben.

Oberndorf - Während die Abbrucharbeiten auf dem Brauerei-Areal inzwischen die Häuserzeile an der Rosenbergstraße erreicht haben, ist der Kaufvertrag zwischen der Stadt Oberndorf und dem Investor noch immer nicht unterschrieben.

Jetzt fällt also auch der letzte Riegel zwischen Sudturm und "Graf’scher Villa". Laut der bisherigen Planungen sollen Abriss und Hangsicherung im Mai abgeschlossen sein. Dann könnte der Investor eigentlich loslegen. Doch wie Christian Neudeck von der "ACTIV-Group" jetzt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt, ist der Kaufvertrag zwischen seinem Unternehmen und der Stadt Oberndorf bisher nicht unterzeichnet.

Das habe verschiedene Gründe, erklärt Neudeck. Es müsse noch geklärt werden, wie die Grundstücksgrenzen genau verlaufen sollen und wer – Stadt oder Investor – welche Fördermittel beantragen kann. Auch wer sich schließlich um das Anlegen der Flächen im öffentlichen Bereich kümmert, müsse mit in den Vertrag. Und schließlich geht es um die Höhe der Kaufsumme für die 30 öffentlich Stellplätze, die die Stadt dem Investor abkauft. "Wir haben da einfach noch zu viele Konjunktive."

Zeitnah beginnen

Das städtische Bebauungsplanverfahren biegt demnächst auf die Zielgerade ein. Und das Ziel der "ACTIV-Group" sei es, zeitnah nach der Fertigstellung des baureifen Grundstücks zu beginnen.Der Investor baut in Abstimmung mit der BruderhausDiakonie ein Pflegeheim mit vier sogenannten Wohngruppen à zwölf Personen auf zwei Geschossen. Dazu kommen, quasi "auf dem Dach", zwölf betreute Seniorenwohnungen. Im unteren Teil werden Parkplätze untergebracht.

Neudeck nennt die BruderhausDiakonie einen "Co-Investor", denn Teile des Gebäudes wird die Stiftung nach Fertigstellung der "ACTIV-Group" abkaufen. Weiterhin geplant sei der Aufzug, der am Pflegeheim nach oben führt und dort mit einem Steg an die Graubenstraße angebunden wird. Er wird für die Öffentlichkeit nutzbar sein.

Für den Sudturm an der Rosenbergstraße hat der Investor eine Aufstockung um zwei Geschosse vorgesehen. Im Erdgeschoss – und eventuell übergreifend aufs erste Geschoss – soll Gastronomie entstehen. Man denke da an Kaffee und Kuchen und vielleicht Tagesgerichte. Der Vorplatz könnte dafür als Außenbereich mitgenutzt werden. Ob der Investor den gastronomischen Bereich verkaufe oder verpachte, müsse sich erst zeigen. Beides sei möglich, so Neudeck. Das hänge von den Interessenten ab.

Erschließung von außen

Von der Idee einer "Skybar" ganz oben auf dem Sudturm habe man sich endgültig verabschiedet, das gebe die Geschossfläche einfach nicht her. Schon jetzt müssten Aufzug und Treppenhaus nach außen verlegt werden, um im Innern genug Platz für eine Nutzung zu haben.

Die Häuserzeile an der Rosenbergstraße, die derzeit abgerissen wird, soll wieder aufgebaut werden. 17 bis 18 Eigentumswohnungen sind dort geplant – schwellenfrei, aber nicht nur für Senioren geeignet, betont Christian Neudeck.

Bis nicht alle Eventualitäten geklärt seien, wird es keine Unterschrift unter dem Kaufvertrag geben, fügt er an. Die Unterzeichnung war übrigens zuletzt für den vergangenen Oktober angekündigt worden. Man müsse sonst zu viele Nachträge machen.

Die Verhandlungen mit der Stadt liefen parallel. Die Anwälte, die heutzutage für ein komplexes Vertragswerk nötig seien, habe man bereits von beiden Seiten eingebunden. Die Baubeschreibung samt Planung stehe, so dass die Ausschreibungen recht schnell erfolgen könnten.