"Offene Hände": "Arbeit entwickelt sich positiv"
Oberndorf. Die letzte Versammlung der Initiative "Offene Hände" vor der Sommerpause fand am Donnerstagabend statt. Pfarrer Martin Schwer führte zur Entlastung von Eva Scherer durch den Abend und fragte zunächst Wünsche, Anregungen und Themen ab.
Dabei kam ehrenamtlicher Deutschunterricht zur Sprache. Ilse Hirsch berichtete, dass sie den Unterricht für Erwachsene einstellen werde, da die Teilnehmerzahl auf drei gesunken sei. Es gebe jedoch Bedarf für viele Kinder und Jugendliche. Engeser biete jeden Freitag ein Deutschtraining im Schwedenbau an.
Klaus Müller plant eine Radtour mit Flüchtlingen, außerdem ging es um den Garten im Webertal, der gepflegt werden solle. Eva Scherer hatte zudem ein Gartengrundstück in Aistaig aufgetan. Hierzu werden noch interessierte Flüchtlinge gesucht, die den Garten bearbeiten und pflegen wollen.
Die Arbeit mit den mehr als 300 Flüchtlingen in Oberndorf und den Teilorten entwickle sich positiv, berichteten Integrationsmanagerin Karin Schmidtke und Flüchtlingsbeauftragter Tobias Baumgartner. Für jene, die Traumata hätten, werde derzeit eine Struktur aufgebaut, um ihnen zu helfen, sagte Baumgartner. Dies brauche jedoch Zeit, auch fehle noch die Finanzierung. "Wir sind um eine schnelle Lösung bemüht", sagte er. Hilfe für Betroffene sei nicht Aufgabe der "Offenen Hände", stellte Eva Scherer klar.
Anschließend berichteten Schmidtke und Baumgartner von einer geplanten Vortragsreihe. Zu den Themen wie Leistungen vom Jobcenter und Schuldenvermeidung sind Vorträge geplant.
Die Problematik, dass Flüchtlinge in Schulden gerieten, sei immer öfter aufgetreten. Auch das Thema Bezüge vom Jobcenter sei für viele Geflüchteten komplett unbekannt, so Baumgartner. Zudem sind eine Fotoausstellung und ein Vortrag zur Geschichte Syriens geplant.
Probleme treten auch auf, wenn Flüchtlinge von der Sammelunterkunft in eine eigene Wohnung kommen, meinte Eva Scherer ergänzend. Sie bräuchten dann eine To-do-Liste, weil viele mit den neuen Verpflichtungen nicht klarkommen würden.
Des Weiteren sei ein Förderprojekt von den Beauftragten geplant. Dabei gehe es um Teilhabe an der Gesellschaft. Der erste Teil sei die Sprachförderung, der zweite Teil Integration durch Ausflüge, zum Beispiel in den Landtag. Als letzten Teil regte Schmidtke einen Kochkurs an, in dem Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam kochen. Hierbei soll auch der Garten mit einbezogen werden.
Familie sucht Wohnung
Wohnraum werde dringend gesucht, so die Integrationsmanagerin. Besonders für eine siebenköpfige, somalische Familie vom Lindenhof. Das nächste Treffen der "Offenen Hände" findet am Donnerstag, 18 Oktober, ab 19 Uhr, im "Turnerheim" statt. Der erste Vortrag zum Thema "Bezüge vom Jobcenter" findet am Mittwoch, 20. Juni, 17.15 Uhr in der VHS im Schwedenbau statt. Hierzu sind auch die Paten der Flüchtlinge eingeladen.