Joachim Gneist (links) nach den Wahlen und Ehrungen mit Monja Huonker, Anke Genullis, Manuel Haug, Melitta Schwegler, Thilo Götz und Carmen Heinzmann Fotos: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

DRK-Ortsgruppe: Joachim Gneist an der Grenze der Belastbarkeit / Ortsverein leistet 4400 Dienststunden

Bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag kandidierte Joachim Gneist nach elf Jahren im Amt trotz großer Bedenken noch einmal für den Vorsitz der DRK-Ortsgruppe Oberndorf.

Oberndorf. Gneist machte aber klar, dass er seine vierjährige Amtszeit nicht vollenden könne, wenn sich nicht binnen Jahresfrist ein stellvertretender Vorsitzender zu seiner Entlastung findet. Auch eine außerordentliche Hauptversammlung zur vorzeitigen Übergabe könne er sich vorstellen.

Unter den jetzigen Umständen tue er sich schwer, sich noch einmal zur Verfügung zu stellen, betonte Joachim Gneist. 2007 hatte er den Vorsitz übernommen, seit 2011 steht er ohne Stellvertreter da. Zahlreiche Dienststunden für Organisation und Verwaltung würden inzwischen nicht nur Freizeit und Familie, sondern auch die Gesundheit belasten.

Kreisgeschäftsführerin Uta Swoboda warb als Wahlleiterin erfolglos für die "spannende Aufgabe" des Stellvertreters. Sie rief dazu auf, dass jeder sein persönliches Netzwerk nach geeigneten Personen durchforstet. Thilo Götz bat Bürgermeister Mark Prielipp um Fürsprache innerhalb der Gemeinde Epfendorf.

Dennoch gab es im DRK-Ortsverein auch sehr viel Positives zu berichten. Die ausführlichen Statistiken im Jahresbericht belegten eindrucksvoll, dass alle anstehenden Aufgaben erfüllt werden konnten. Insgesamt wurden über 4400 ehrenamtliche Stunden erbracht. Drei Blutspendetermine in Oberndorf und ein Termin in Epfendorf führten zu 708 verwertbaren Blutkonserven. An zahlreichen Kursen der drei Ausbilder in der Breitenausbildung nahmen 442 Personen teil. Das sind 89 Personen mehr als 2016. In 17 Sanitätsdiensten wurden 88 Patienten versorgt. 59 Einsätze leisteten die "Helfer vor Ort". Die Aktivitäten der neun Seniorengymnasikgruppen und ihrer Leiterinnen fasste Joachim Gneist zusammen, da auch die Sozialleitung unbesetzt ist.

Sorge bereitet der Rückgang fördernder Mitglieder um 49 auf 1059 Personen, da sie für die Finanzierung des Ortsvereins unerlässlich sind. Ein Abrutschen auf unter 1000 Fördermitglieder soll mit intensiver Werbung verhindert werden. Bei den aktiven Helfern trägt die Werbeaktion auf allen Kanälen erste Früchte. Mit Manuel Dietrich, Steffen Doll und Nenad Vidovic stehen drei neue Mitglieder in Ausbildung.

Anstelle von Bereitschaftsleiter Andrej Lovrencic gab Stellvertreter Manuel Haug Einblick in Sanitätsdienste, gemeinsame Übungen mit Feuerwehr oder Bergwacht sowie kameradschaftliche Aktivitäten.

"Wir waren überall dabei und sehr aktiv", erläuterte Jugendrotkreuzleiterin Anke Genullis. Über 1100 Dienststunden wurden geleistet. Als Höhepunkt galt der 24-Stunden-Dienst mit der Jugendfeuerwehr, bei dem die neuen JRK-Jacken eingeweiht wurden. Viel Spaß bereiteten der Blaulichttag der HSG Neckartal, die Teilnahme am Ausflug des Kreisverbands sowie die Begleitung der Sanitätsdienste etwa beim U19-Fußballturnier. Die Beteiligung am Sommerferienprogramm zahlte sich mit einem Kind aus, das nun regelmäßig die Dienstabende besucht. Monja Huonker gab aus Studiengründen zum 31. Dezember 2017 ihr Amt als stellvertretende Leiterin des Jugendrotkreuzes auf und erhielt Blumen zum Dank für die geleistete Arbeit.

"Unser Zusammenhalt hält uns noch über Wasser", sagte Gneist und bedankte sich bei allen, die ihm den Rücken freihalten. Gute Arbeit hatte Kassenverwalter Alexander de los Mozos Milic geleistet. Das bestätigte Kassenprüfer Wolfgang Jainsky. Das positive Ergebnis fiel jedoch weitaus knapper aus als im Vorjahr. Bürgermeister Hermann Acker führte die einstimmige Entlastung herbei und lobte ebenso wie Mark Prielipp das ehrenamtliche Engagement von der Jugend bis zu den Senioren.

Die Wahlen ergaben folgendes Ergebnis: Einstimmig im Amt bestätigt wurden der Vorsitzende Joachim Gneist, Schriftführerin Anke Genullis sowie Beisitzer Fabian Gielke. Dringend gesucht werden Kandidaten für den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden sowie für die Sozialleitung.

Untrennbar ist die positive Entwicklung des DRK-Ortsvereins Oberndorf mit dem Namen Rolf Leopold verbunden, der nach 46 Jahren aktiver Mitgliedschaft im Frühjahr vergangenen Jahres starb. Bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung folgten die Mitglieder dem Vorschlag von Thilo Götz, das DRK-Haus in der Austraße nach ihm zu benennen. Jetzt begrüßte Joachim Gneist Meta Leopold, die Witwe des Verstorbenen, als Ehrengast bei der Versammlung. Gemeinsam enthüllten sie unter dem Applaus aller Anwesenden die Beschriftungstafel am Eingang, die das DRK-Haus nun für jeden gut sichtbar als Rolf-Leopold-Haus ausweist.

Auch die Ehrung verdienter Mitglieder stand auf der Tagesordnung. Seit 30 Jahren in der aktiven Bereitschaft und in verschiedenen Funktionen tätig, ist Thilo Götz eine unverzichtbare Stütze des DRK. In der Sozialarbeit wurden die Gruppenleiterinnen Melitta Schwegler für 30 Jahre und Carmen Heinzmann für 25 Jahre ausgezeichnet. Melitta Schwegler engagiert sich auch im Kreisverband bei den aktivierenden Hausbesuchen. Seit fünf Jahren ist Tanja Nuglisch in der Bereitschaft tätig. Monja Huonker und Manuel Haug wurden per Urkunde zu Gruppenführern ernannt.