Die neue Wegeführung leitet die Radfahrer geradewegs auf die Straße. . . Foto: Danner

Neckartalradweg zwischen Altoberndorf und Epfendorf verschlimmbessert. Firma stellt Schilder falsch auf.

Oberndorf-Altoberndorf - Der Neckartalradweg zwischen Villingen-Schwenningen und Mannheim ist mit vier Sternen ausgezeichnet – auch wegen seiner sehr guten Beschilderung. Zwischen Altoberndorf und Epfendorf verwirren aber jetzt neu aufgebrachte Markierungen die Radler.

 

Parallel zur Kreisstraße 5563 verläuft der Neckartalweg. Von Epfendorf her kommend biegt er vor Altoberndorf ab. Die Radfahrer werden sicher durch eine Unterführung auf die andere Seite der K 5563 geleitet. So war es jedenfalls bisher.

Im Rahmen eines vom Verkehrsministeriums des Landes Baden-Württemberg umgesetzten Konzepts "RadNETZ" wurden nun manche Wege neu beschildert und markiert. Ziel ist ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen zwischen Mittel- und Oberzentren entlang der wichtigsten Siedlungsachsen im Land. An sich eine gute Sache, findet Irmgard Schumacher. Sie ist beim Landkreis unter anderem für den Tourismus zuständig. Und somit auch mit dem Neckartalradweg befasst. Und bei ihr gingen schon zahlreiche Beschwerden über die neue Markierung ein.

Schilder weisen in falsche Richtung

Ein eigens vom Land beauftragtes Ingenieurbüro aus Aalen setzt das Konzept "RadNETZ" um und vergab die Arbeiten für die Neumarkierungen an eine Firma. Seither wissen die Radler nicht mehr, wo sie denn nun langfahren sollen. Schilder standen verkehrt herum oder wiesen in die falsche Richtung.

Ärgerlich, aber korrigierbar, meint Irmgard Schumacher auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Für richtig gefährlich hält sie allerdings die neue Wegeführung bei Altoberndorf.

Denn dort werden die Nutzer des Radwegs jetzt nicht mehr durch die Unterführung, sondern direkt auf die Straße geleitet. Dort finden sich allerdings keine weiteren Schilder. Wer nun die Straße überquert und den weiteren Markierungen folgt, landet – nachdem er den kleinen Tunnel von unten her durchquert hat – wieder am Ausgangspunkt. Oder aber die Biker fahren auf der Straße weiter. Eine gut funktionierende Wegeführung wurde geändert. Einen Mehrwert kann Schumacher darin beim besten Willen nicht erkennen. Vom Ordnungsamt der Stadt Oberndorf weiß sie, dass sich auch dort die Menschen, die auf zwei Rädern unterwegs sind, beschweren.

Korrekturen bis zum Wochenende versprochen

Bis zum Ende der Woche, so wurde ihr versprochen, sollen die falschen Beschilderungen korrigiert werden. Manche Zeichen hat man bereits wieder abgebaut. Die Wegeführung weg von der Unterführung hin auf die Straße sei jedoch noch nicht ausdiskutiert. Beim zuständigen Ingenieurbüro seien ihre Einwände bisher nicht auf offene Ohren gestoßen.

Die Mitarbeiterin des Landratsamt hat sich zudem an den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (adfc) gewandt. Dort gab man ihr mit ihrer Einschätzung völlig recht, betont sie. "Wir haben jetzt alle Strippen gezogen, die wir ziehen können." Doch alle Hinweise seien beim Ingenieurbüro bisher ungehört verhallt.

Das sei besonders ärgerlich, da der Landkreis als Anrainer des Neckartalradwegs Geld in einen zentralen Topf zur Vermarktung des touristischen Highlights einzahle. "Und wir sehen viele Erfolge." Um so bedauerlicher, wenn eine so sinnvolle Einrichtung jetzt bei den Radfahrern negativ belegt werde.