Bilderbuchwetter gab es nicht nur am Sonntag, sondern auch an vielen weiteren Tagen. Fotos: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Ehemalige Ortsteil-Bewohner und Gäste aus der Region schätzen die Einkehrmöglichkeit in der Dorfmitte

Sieben Tage lang war der Mostbesen auf dem Boller Rathausplatz zum Ende der Sommerferien geselliger Mittelpunkt für Dorfbewohner und zahlreiche Gäste.

Oberndorf-Boll. Am Dienstagabend war Festausklang. Bis dahin erlebten die Veranstalter vom Musikverein Harmonie Boll und vom Förderverein dank des herrlichen spätsommerlichen Wetters einen Gästeandrang, der nur mit vereinten Kräften sämtlicher Mitglieder – von der Jugendkapelle über die Aktiven und ihre Ehepartner bis zu den "rüstigen" Rentnern – bewältigt werden konnte.

An vier Wochentagen sorgten wie eh und je wieder ehemalige Aktive und dem Verein besonders verbundene Senioren nachmittags für Küche, Schank und Spülmobil.

Eine Schülerin aus der Jugendkapelle hatte bis zum Ende einer Schicht als Essensausträgerin acht Kilometer Fußweg zurückgelegt.

Wurde es personell eng, half die ganze Musikerfamilie zusammen. Für Stimmung sorgten täglich wechselnde Formationen mit allen Facetten der Blasmusik sowie im Duo oder Trio mit Akkordeon, Gitarre und Gesang.

Lange Unterhosen können im Schrank bleiben

"Dieses Jahr braucht man keine langen Unterhosen", stellte das Blechbläserquintett "Flaraclara Blech & Wo" schmunzelnd in Anspielung auf den verregneten Samstagabend vom Vorjahr erleichtert fest und zog sodann bestens gelaunt alle Register seines Könnens. Nach dem verregneten Hüttenaufbau hatte sich zum Festbeginn der Sommer zurückgemeldet. Lediglich an einem Abend gab es Regen. Auch am Sonntag herrschte Bilderbuchwetter, als die Musikkapelle Lyra Herrenzimmern unter der Leitung von Markus Biche den Frühschoppen eröffnete.

Gleich drei Abende bestritten die Boller Musiker mit ihrer "Kleinen Besetzung" und mussten gelegentlich in der Spielpause gleich dem Bewirtungspersonal unter die Arme greifen. "Seit es den Mostbesen gibt, ist die Kameradschaft viel intensiver und besser geworden", erzählte die Frau eines Musikers. Es mache richtig Spaß, gemeinsam "zu schaffen".

Auch zum gemeinsamen Feiern traf man sich. Besonders am Wochenende gaben sich viele ehemalige Einwohner von Boll ein Stelldichein mit Familien und Freunden. Unter anderem waren Gäste aus Freiburg oder Rosenheim zu verzeichnen. Rad- und Wandergruppen sowie Stammtischrunden aus der Gegend waren ebenfalls zahlreich „Als hättenreich vertreten. "Als hätten alle nur darauf gewartet", stellte der Vorsitzende des Fördervereins Thomas Luthardt völlig überwältigt fest, als bereits am ersten Abend alle Plätze belegt waren.

Flaschenbier wird zum "Mostersatz" umetikettiert

Der offene Hausmost und die schwäbischen Spezialitäten fanden viel Zuspruch. Das Flaschenbier wurde per Sonderetikett mit Boller Motiven zum "Mostersatz" erklärt.