Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtbrandmeister a. D. bekommt den Ehrenring der Stadt und die Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbands verliehen

Dass Dieter Flügge der Ehrenring der Stadt verliehen wird, war in der Einladung zum Festakt zu lesen. Die ehemalige Klosterkirche verließ er am Freitagabend zudem mit der Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbands – eine besondere Überraschung für den Stadtbrandmeister a. D..

Oberndorf. Und ganz besonders zu Herzen schienen dem ehemaligen Stadtkommandaten die stehenden Ovationen zu gehen, mit denen ihn seine Kameraden ehrten. "Ich bin einfach überwältigt – danke", fasste er sich in seiner Abschlussrede mit leicht brüchiger Stimme dann auch sehr kurz. Obgleich es nach 52 Jahren im Feuerwehrdienst sehr viel zu erzählen gebe. "Sie waren geprägt von schönen Stunden, aber auch von vielen Belastungen und schweren menschlichen Schicksalen."

Nach der Verleihung der Bürgermedaille 2007 und der Ehrenkommandatur der Oberndorfer Feuerwehr im vergangenen Jahr steckte Bürgermeister Hermann Acker dem unermüdlich ehrenamtlich tätigen Dieter Flügge am gestrigen Abend nun den Ehrenring der Stadt Oberndorf an den Finger. Zuvor warf er einen Blick auf Flügges Feuerwehrkarriere. Dieser war bereits 1965 in die Jugendwehr eingetreten. Neben vielen anderen Ämtern hat er 27 Jahre lang die Position des Stadtkommandaten bekleidet. Mit der Vollendung seines 65. Lebensjahres schied er, so will es das Feuerwehrgesetz des Landes, Ende 2017 aus dem aktiven Dienst aus.

"Dieter Flügge war ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele und Kommandant aus ganzem Herzen und mit voller Hingabe," so Acker. Seiner kompetenten Führung und seinem großen Einsatz sei es maßgeblich zu verdanken, dass mit der Oberndorfer Feuerwehr eine schlagkräftige, bestens ausgebildete und hochmotivierte Einsatztruppe vorhanden sei, die über eine entsprechende Fahrzeugausstattung verfüge. Und zudem mit dem neuen Gerätehaus in der Kernstadt und den Magazinen in den Stadtteilen über Räumlichkeiten, die den modernen Anforderungen des Löschwesens und der Unfallrettung vollauf entsprächen, fügte der Bürgermeister an.

Flügges hauptamtlicher Nachfolger im Amt, Manuel Suhr, erklärte, wenn man auf die 52 Jahre zurückblicke, könne man mit Fug und Recht behaupten, dass eine herausragende Persönlichkeit die Feuerwehrbühne verlasse. Einer, dem Kameradschaft und gute Zusammenarbeit immer sehr wichtig waren. Die anwesenden Vertreter von Polizei, Rettungsdienst und DRK und die vielen Feuerwehrmänner und -frauen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus zeugten davon, dass dies der Wahrheit entspricht.

Als einen Menschen, auf den man sich verlassen kann, charakterisierte Kreisbrandmeister Mario Rumpf den Geehrten. Und was ihn immer wieder an Dieter Flügge fasziniert habe, sei dessen enorme Ruhe, die er ausstrahle. Er lud ihn ein, sich auch künftig bei einem Wurstsalat, bei dem früher so allerhand besprochen wurde, zu treffen. "Es gibt auch einen Alterwehr-Wurstsalat", scherzte Rumpf in Anspielung auf seinen eigenen bevorstehenden Ruhestand.

Jürgen Eberhardt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, fand sich ebenfalls auf der Rednerliste. Unvermutet für Dieter Flügge. Denn Eberhardt hatte neben herzlichen Worten noch eine ganz besondere Überraschung parat. Nachdem er dem Stadtbrandmeister a. D. Charakterfestigkeit mit Haltung bescheinigt hatte, verlieh er ihm die Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbands.

Bevor sich eine Schlange von Menschen im Gang der ehemaliger Klosterkirche aufreihte, die dem Geehrten gratulieren wollten, spielte zum Abschluss nochmals die kleine Besetzung der Stadtkapelle. Sie hatte den ganzen Festakt musikalisch begleitet. Bei einem Stehempfang fand sich genügend Zeit fürs Gespräch.