Die Böschung an der L 415 zwischen Oberndorf und Boll wird mit Stahlnetzen gegen Steinschlag gesichert. Foto: Danner

Sicherung entlang L  415. Maßnahme kostet rund 250.000 Euro. Mit Video

Oberndorf - Jetzt bekommt die monatelange Verzögerung der Hangsicherung und Straßensanierung an der L 415 Richtung Boll und deren gravierenden Auswirkungen auf den Handel doch noch einen positiven Aspekt: Die Zeit wird genutzt, um Stahlnetze gegen Steinschlag an der Böschung zu installieren.

 

Bereits mehrfach hatte der Schwarzwälder Bote über herabfallende Steine an den Bergstrecken rund um Oberndorf berichtet. Zuletzt nach einem Vorfall auf der Landesstraße zwischen Sulz und Kastell und dem tragischen Unfall auf der A 81, bei dem ein Neckarstädter mit seinem Auto gegen einen tonnenschweren Felsen auf der Autobahn prallte und dabei sein Leben lassen musste. Bisher allerdings hatte das Straßenbauamt Rottweil keine Notwendigkeit für Schutznetze entlang der Straßen gesehen.

Das hat sich nun geändert. Im Zuge der Baumaßnamen an der L 415 habe sich gezeigt, dass die Böschung oberhalb der Eichendorff-Kurve doch stärker in Bewegung sei, als angenommen, erklärt Joachim Hilser vom Straßenbauamt diese Woche bei einem Vorort-Termin. Zwar seien keine großen herabfallenden Felsenbrocken wie etwa rund um Schramberg zu erwarten, jedoch will man jetzt handeln.

Maßnahme kostet rund 250.000 Euro

Straßenbauamtsleiter Martin Osieja betont, durch die "hervoragende Abstimmung" zwischen den Mitarbeitern seiner Behörde und dem Regierungspräsidium (RP - Außenstelle Donauseschingen) sei es möglich geworden, die Böschung kurzfristig zu sichern. Das RP habe die Mittel zeitnah freigegeben. Die Maßnahme kostet rund 250.000 Euro. Zudem habe man mit der Firma Sachtleben Bergbau aus Wolfach ein Unternehmen gefunden, dass die Arbeiten spontan übernommen hat.

Die Böschung wurde bereits von Hecken und lockeren Steinen im Felsbereich befreit. Jetzt werden drei Meter lange, sogenannte Rasternägel im Fels verankert. An ihnen wird dann das Stahlnetz befestigt. In einem Teilbereich weiter bergaufwärts sollen Geröllfangzäune Steine, die im oberen Böschungsbereich abgehen, zurückhalten.

Bis zum 17. April, so die Planung, soll das Ganze abgeschlossen sein – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Bis dahin sei man dann auch mit der Hangsicherung und der Straßensanierung fertig sein, gibt sich Roland Rießle von der RP-Außenstelle in Donaueschingen optimistisch.

Einzelhändler in Oberndorf und Bochingen leiden unter der Straßensperrung der L 415 zwischen Oberndorf und Boll. Mehr im Video: