Ein Ort der Begegnung ist das Don-Bosco-Haus. Foto: Reinauer

"Offene Hände": Am Montag hat Begegnungscafé im Don-Bosco-Haus wieder geöffnet.

Oberndorf - Die Initiative "Offene Hände" organisiert jeden zweiten Montag im Monat ein Begnungscafé im Don-Bosco-Haus. Bei Kaffee, Tee und Kuchen können sich Flüchtlinge und Einheimische kennenlernen.

Oberndorf. Montagnachmittag im Don-Bosco-Haus. An den Tischen sitzen Flüchtlinge, hauptsächlich Mütter mit Kindern, ein paar wenige Familienväter sind auch dabei. Es wird Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und sich unterhalten; manchmal auch mit Händen und Füßen, denn die Sprachbarriere zwischen Syriern, Chinesen, Albanern und Deutschen ist noch groß. "Und nicht alle sprechen Englisch", meint Giesela Beig-Glück, die als ehrenamtliche Helferin Deutsch unterrichtet.

Sechs bis zehn Flüchtlinge befinden sich in ihrer Gruppe. Die Schüler hätten oft ein unterschiedliches Lerntempo. "Da muss man die Balance finden", sagt sie. Das Begegnugs-café im Don-Bosco-Haus findet direkt nach dem Deutschunterricht statt. "Es geht von Mal zu Mal lockerer zu", meint Beig-Glück. Eine Syrerin erklärt, dass sie sich über Kontakt zu Deutschen freue und ihre Sprachkenntnisse verbessern will. Das Café sei ein guter Ort dafür.

Eine ältere Frau erzählt, dass sie und ihr Mann eine Patenschaft für eine syrische Familie übernommen hätten. Auch mit der Sprachbarriere wissen sie sich zu helfen: "Ich schicke ihnen eine Whats-App-Nachricht auf Deutsch und mit dem Übersetzungsprogramm können sie meine SMS übersetzten", so funktioniere die Kommunikation.

"Unser Wunsch ist es, dass die Leute sich mischen und auch viele Oberndorfer zum Kaffeenachmittag kommen", sagt Bernhard Kast. Er ist Koordinator des Cafés.

Es gehe darum, sich kennenzulernen, betont er. "Das Café findet heute zum dritten Mal statt. Es soll sich weiterentwickeln und zu einem Ort der Begegnung werden."

Mann ist in Eritrea, Frau und Kind in Oberndorf

Hier kann man auch die Geschichten der Flüchtlinge erfahren. Zum Beispiel, die der jungen Frau, die aus Eritrea stammt. Ihr Mann ist noch dort und versucht, nach Deutschland zu kommen. Ihr eineinhalbjähriger Sohn begrüßt freudig jeden Besucher und tobt sich dann in der Spieleecke aus. Dort gibt es Bausteine und Brettspiele für den Nachwuchs. "Viele der Kleinen kommen auch in das Kinderprogramm der evangelischen Kirche", sagt Kast, der Gemeindereferent der freien evangelischen Kirche Oberndorf ist.

Es gäbe weitere Ideen für Veranstaltungen, bei denen Flüchtlinge und Oberndorfer sich kennenlernen können, so Kast. Aber erst einmal müsse das Café anlaufen. Ein Team von vier bis fünf Helfern der "Offenen Hände" organisiere diesen Nachmittag.

Wer gerne einmal vorbeikommen möchte: Das nächste Begegnungscafé findet am kommenden Montag, 18. April, von 15.30 bis 18 Uhr statt.