Collage mit Beschäftigungspaketen: Das Gruppenbild ist vor Corona entstanden. Foto: KjG

Katholische Jugend Oberndorf liefert Boxen für Kinder gegen Spenden aus. Geld geht an Grundschüler mit Hirntumor.

Oberndorf - Die Katholische Jugend (KJG) Oberndorf muss seit fast zwei Monaten wegen der Corona Pandemie ihre Aktionen und Gruppenstunden absagen. Jetzt hat die Organisation überlegt, wie trotz Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren Kindern Spaß und Spiel vermittelt werden können.

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Mehrere Videokonferenzen sind abgehalten worden. Dabei ist die Idee mit Beschäftigungspaketen entstanden.

Spiele, Mandalas, Bastelideen, Impulse, Geschichten und Überraschungen

Der Gedanke dahinter war, für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eine Box mit Spielen, Mandalas, Bastelideen, Impulsen, Geschichten und vielen Überraschungen zusammenzustellen und nach Hause zu liefern. Diese Boxen waren aber nicht nur für KJG-Mitglieder gedacht. Vielmehr konnte sich jedes Kind eine bestellen.

In nur wenigen Wochen wurden das Konzept entwickelt, Geschichten gesammelt, bei verschiedenen Partnern Spenden angefragt und alles online zusammengetragen.

Leerstehende Gruppenräume genutzt

Die derzeit leerstehenden Gruppenräume haben die KJG-ler zur Schaltzentrale umfunktioniert, und unter Beachtung aller bestehenden Vorschriften fand man sich dort abwechselnd ein, um die Boxen zu packen und später auszuliefern.

Es stand bereits fest, dass die Boxen auf Spendenbasis verteilt werden sollten, aber wer sollte diese Spenden empfangen?

Spende auch ohne Box möglich

Kurz darauf erfuhr das Team von Jan Franke: Der Grundschüler aus Hochmössingen bekam im Januar diesen Jahres die Diagnose Hirntumor und benötigte nun nach seiner Chemotherapie ein barrierefreies und steriles Zuhause. Nach einem Gespräch mit der Familie entschied man sich schnell, dass die mit den Boxen gesammelten Spenden an Jan weitergegeben werden sollen. Gleichzeitig sollte es auch die Möglichkeit geben zu spenden, ohne eine Box zu bestellen.

Am 12. April fiel der Startschuss. Die KJG-Aktion wurde in den sozialen Netzwerken und in der Zeitung veröffentlicht. Die ersten Bestellungen ließen nicht lange auf sich warten, und auch erste Spenden kamen beinahe sofort an. Die Aktion lief insgesamt fünf Wochen: Während dieser Zeit sind 26 Boxen ausgeliefert worden. 1350 Euro wurden gespendet. Auch die Reichweite der Aktion ist bemerkenswert. Eine Box schaffte es bis nach Hessen und zwei nach Rheinland-Pfalz.

Die KJG bedankt sich für die Unterstützung mit Material oder Geld. Hannah Schädel stand während des gesamten Projekts den Initiatoren zur Seite.

"Wir hoffen, dass wir den Kindern und Eltern den Corona-Alltag ein wenig erleichtern und verschönern und hoffentlich auch Jan und seiner Familie helfen konnten", heißt es in der Mitteilung der Katholischen Jugend.