Foto: Sozialstation Foto: Schwarzwälder Bote

Umzug in den Neubau auf dem Lindenhof perfekt

Nachdem die Sozialstation in den vergangenen Jahren aus Platzgründen mehrmals im "Städtle" umziehen musste, hat sie Mitte Oktober nun ihren endgültigen Standort auf dem Lindenhof bezogen.

Oberndorf . Geschäftsführer Andreas Bronner ist froh, dass die Planungs- und Bauzeit, die ihm in den vergangenen Monaten doch einiges an Mehrarbeit abverlangt hatte, nun endlich vorbei ist, heißt es in einer Mitteilung. Gerne wäre man mit der Hauptverwaltung in der Oberndorfer Kernstadt geblieben; ein paar wenige Angebote hierfür habe es auch gegeben. Diese seien jedoch hauptsächlich aufgrund mangelnder Stellplatz-Kapazitäten für den benötigten Fuhrpark nicht zustande gekommen.

Als dann die Stadt Oberndorf ein "relativ günstiges Baugrundstück" auf dem Lindenhof zum Kauf angeboten habe, sei für Bronner klargewesen, dass ein Neubau auf jeden Fall günstiger komme, als bestehende Gebäude durch aufwendige Umbaumaßnahmen an die Erfordernisse der Sozialstation anzupassen.

Fördermittel erhalten

Zur Finanzierung des Neubaus, die sich mittlerweile auf rund 1,5 Millionen Euro beziffert, bewarb sich Bronner frühzeitig um mögliche Fördermittel bei verschiedenen Institutionen. So hat die "Deutsche Fernsehlotterie" den Neubau mit 300 000 Euro bezuschusst. Die "Stiftung für Soziales und Umwelt" der Kreissparkasse Rottweil hat für die Ausstattung des neuen Besprechungsraumes 6000 Euro zur Verfügung gestellt und seitens der L-Bank gab es einen Zuschuss in Höhe von knapp 2500 Euro für die Photovoltaikanlage.

Auch zahlreiche örtliche Unternehmen und Institutionen waren von der Sozialstation angeschrieben und um Unterstützung gebeten worden. Hierdurch konnte eine Spendensumme in Höhe von insgesamt 21 500 Euro verbucht werden.

Um für die künftigen Herausforderungen gewappnet zu sein, bedürfe es qualifizierter, freundlicher und motivierter Mitarbeiter, so Bronner. Voraussetzung sei unter anderem eine gut durchdachte und damit reibungslos funktionierende, modern ausgestattete und zukunftsgerichtete Organisationsstruktur. Viele Sozialstationen seien schlecht ausgestattet und hinkten den Anforderungen der modernen EDV weit hinterher. Nicht zuletzt deshalb hätten sie mit Personalmangel zu kämpfen, schrieben rote Zahlen und seien dadurch in ihrer Existenz bedroht.

Diese Zeichen der Zeit habe er, so Bronner, erkannt und gehandelt. Christlich orientierte Pflegedienste, wie die Sozialstationen unter dem Dach der Diakonie oder Caritas, schlössen mit allen führenden Pflegekassen und im Einvernehmen mit ihrem Landkreis sogenannte Versorgungsverträge, mit denen sie sich – im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten – verpflichten, die ambulante pflegerische Versorgung der Versicherten im örtlichen Einzugsbereich sicherzustellen.

Genug Personal

Diese Zusicherung könne nur gewährleistet werden, wenn man sowohl personell als auch materiell entsprechend aufgestellt sei, betont Bronner.

Private Pflegedienste seien in der Regel sind nicht an Versorgungsverträge gebunden und könnten daher Pflegebedürftige grundlos ablehnen, die dann die Sozialstation "auffangen" müsse. Meist handele es sich dabei um schwierige Behandlungsfälle. Bronner sieht diese Entwicklung kritisch, aber auch optimistisch, denn die Sozialstation Raum Oberndorf könne – trotz allgemein vorherrschendem Pflegefachkraftmangel – dank ihrer "hervorragenden Organisation" noch immer ausreichend Personal vorweisen und die Versorgung der Pflegebedürftigen im Einzugsgebiet gut bewerkstelligen. Entgegen dem allgemeinen Trend, so Bronner, habe man sogar eine Warteliste von potenziellen Mitarbeitern.

Neben der neuen Hauptstelle auf dem Lindenhof unterhält die Sozialstation sowohl in Epfendorf als auch in der Oberstadt einen Standort für Firmenfahrzeuge und Pflegematerialien, damit die Mitarbeiter ortsnah ihre Touren beginnen können.

Demnächst soll es einen "Tag der offenen Tür" für alle Interessierten am neuen Standort im Schlehenweg 22 auf dem Lindenhof geben.