Bei den Zuschauern beliebt: Das Oberndorfer Sommernachtskino. Foto: Danner

Acht Abende lang hieß es im Klosterhof: Film ab. Veranstalter ziehen positives Resümee.

Oberndorf - Acht Abende, ein gerüttelt Maß an hohen Temperaturen, ein wenig Regen, jede Menge Crêpes, zig Eimer voller Popcorn, viele Hotdogs, zahlreiche Tassen mit Gulaschsuppe und haufenweise Flammkuchen, reichlich Bier, ungefähr 35 Helfer und ganz genau 2108 Besucher – das ist die Bilanz des Sommernachtskinos im Oberndorfer Klosterhof.

Und weil nach dem Sommernachtskino vor dem Sommernachtskino ist, liegt bei der Vorsitzenden des Kulturforums (Kufo) Manuela Kimmi schon die Liste mit all jenen Vorschlägen parat, die man im kommenden Jahr umsetzen möchte. Dazu gehört definitiv eine zweite Kasse. Denn die Schlange an den besucherstarken Abenden war doch recht lang, weiß sie. Von der Bühne herunter gab’s bei der letzten Vorstellung am Mittwochabend auch direkt eine Entschuldigung und das Versprechen: "Wir arbeiten an einer Lösung."

Nicht einen Abend liegt die Besuchermarke unter 100

Klappe: die 27. – hieß es vom 24. bis 31. Juli im schönen Ambiente des Oberndorfer Klosterhofs. Kaum zu glauben – das Sommernachtskino ist auf dem Weg zum 30. Jubiläum. Die Gemeinschaftsveranstaltung von Kulturforum, "KinoParadies" und Stadt Oberndorf ist selbst schon ein Blockbuster geworden. In diesem Jahr waren es nicht einen Abend weniger als 100 Besucher – auch, wenn es mal regnete. Zur Not lässt sich ein Film unterm Schirm und in Decken eingemummelt genießen – die Stammgäste wissen das. Und davon hat das Sommernachtskino einige.

Zweimal hieß es: ausverkauft. "Ein Becken voller Männer" und "25 km/h" lockten so viele Cineasten an, dass die Kasse geschlossen werden musste. Denn mehr als 400 Besucher dürfen – laut Maßgabe der Stadt – eben nicht rein. Erstmals wurden in diesem Jahr gleich zwei sogenannte Familienfilme gezeigt. "König der Löwen" und "Pets2" waren auch für die jüngeren Kinder geeignet. Viele Eltern nahmen das Angebot gerne an.

Das Frühstücksbüfett gehört ebenso zur Kinowoche wie die Filme. Am Sonntagmorgen schmausten an die 120 Gäste im Klosterhof – trotz des eher widrigen Wetters. Für das Kufo-Küchenteam bedeutet das Büfett stets viel Arbeit. Deshalb wird darüber nachgedacht, die Kinowoche künftig mit dem Frühstück am Sonntag beginnen zu lassen. Das erfordert weniger Umbauarbeiten und bringt mehr Zeit zum Ausschlafen – ein weiterer Punkt auf der Liste der Vorsitzenden.

Regionale Produkte und selbst gekocht – darauf wird viel Wert gelegt

Mit dem Verlauf des 27. Sommernachtskinos sind die Verantwortlichen sehr zufrieden. An die 20 Ehrenamtliche – zum Teil gar keine Vereinsmitglieder – standen allabendlich auf der Matte, um zu helfen. Manche sogar jeden Abend. Der Essensverkauf lief gut. Kimmi betont, dass man Wert auf selbst gekochte Gerichte und regionale Anbieter der Lebensmittel lege. Das Fleisch stammt beispielsweise vom "Metzger im Tal". Der Erlös kommt dem Kufo zugute. Einen Teil spendet der gemeinnützige Vereins an eine Organisation. Diesmal ist es "Glücksmomente4Kids".

Richtig glücklich ist Manuela Kimmi über die "tolle Zusammenarbeit" mit dem Theaterleiter des Oberndorfer Kinos Andreas Richter. Auch von der Stadtverwaltung werde man unterstützt.

Eine Liste mit möglichen Veränderungen gab es natürlich bereits im vergangenen Jahr. Ein Punkt darauf: Weizenbier aus dem Fass. Das wurde 2019 erstmals umgesetzt. Eine weitere Neuerung war ein Kühlanhänger. So konnten auch bei hohen Temperaturen kühle Getränke kredenzt werden.

Ohne Hauptsponsor wäre die Veranstaltung nicht möglich

Trotz der guten Besucherzahlen sei die Veranstaltung ohne den Hauptsponsor Kreissparkasse nicht möglich, erklärt die Kufo-Vorsitzende. Denn die Filmverleiher sind nicht billig. Nun sinniert man darüber, nächstes Jahr Lounge-Plätze auf einer Tribüne, oder auch Liegestühle anzubieten, für die man die Eintrittskarten entsprechend teurer verkaufen kann. Aber da sind die Veranstalter noch in der Überlegungsphase.