Jan Franke muss in jungen Jahren schon Unglaubliches bewältigen. Er kämpft gegen eine gefährliche Krebserkrankung. Foto: Franke

Diagnose stellt Leben von Familie auf den Kopf. Hilfe für tapferen kleinen Kämpfer.

Oberndorf-Hochmössingen - Ehrgeizig, spielfreudig und immer am Lachen – vor einigen Monaten war Jan Franke noch ein ganz normaler siebenjähriger Junge. Am 22. Januar kam die Diagnose, die sein Leben und das seiner Familie vollkommen auf den Kopf stellen sollte. Nun kämpft er gegen den Krebs.

Während andere Zweitklässler Grammatik und Rechnen lernen, hat Jan bereits die zweite Chemotherapie hinter sich. Seit dem 20. Januar war der Hochmössinger nicht mehr in der Schule. "Man hat deutlich gemerkt, dass es ihm im Januar immer schlechter ging", erinnert sich Klassenlehrerin Katharina Zeipert.

Die Diagnose zwei Tage später war dann ein Schock: schnell wachsender, bösartiger Hirntumor (Medulloblastom WHO-Grad IV). Nun galt es, schnell zu handeln. Einen Tag später wurde Jan operiert. Der pflaumengroße Primärtumor wurde dabei zwar entfernt, doch er hatte bereits in den Kopf und das Rückenmarkt gestreut. Die Heilungschancen liegen bei gerade einmal 20 bis 30 Prozent. Doch die Familie klammert sich an die Hoffnung, bleibt optimistisch.

Seit der OP hat der Siebenjährige laut seiner Mutter Janett noch Schwierigkeiten beim Sprechen und Laufen sowie mit der Feinmotorik. Das alles könnte sich jedoch wieder bessern, heißt es von den Ärzten. Immer wieder muss Jan dafür in die Kinderklinik nach Tübingen. Ob die Therapien anschlagen, wird man erst beim nächsten Check Ende April sehen.

Nun benötigen Jan und seine Familie dringend Spenden, denn durch die Chemotherapie hat er praktisch kein Immunsystem mehr. Jede kleinste Infektion kann für den Siebenjährigen lebensbedrohlich sein. Die Familie muss ein barrierefreies und steriles Umfeld schaffen. Jan ist mittlerweile auf einen Rollstuhl angewiesen.

Schüler schenken Kraft

Zudem wünscht sich der Siebenjährige ein eigenes Zimmer und braucht eine Aufbewahrungsmöglichkeit, um Medikamente und Versorgungsmaterial steril zu lagern. Auch ein Badezimmer-Umbau ist nötig. Seit einigen Tagen finden bereits im Hause Franke die ersten Umbaumaßnahmen statt. Weitere Kosten, die durch die Behandlungen entstehen, sind noch nicht abzusehen. Außerdem möchte die Familie dem Kleinen Wünsche wie eine Fahrt an die Ostsee oder einen Ausflug ins Aquarium erfüllen.

Die Hochmössinger Grundschüler wollen Jan derweil Kraft schenken. "Sie vermissen ihn. Neulich hat eine Schülerin ein Bild von ihm aufgestellt und gesagt: ›So Jan, du hilfst mir jetzt bei den Hausaufgaben‹", erzählt Klassenlehrerin Katharina Zeipert. Immer wieder schicken die Kinder Briefe und Fotos an den Kameraden, haben eine Kuscheldecke mit Fotos bedrucken lassen und filmen Auftritte und kleine Beiträge für den erkrankten Siebenjährigen.

Die Kinder haben die Nachricht über Jans Krankheit gut aufgenommen. "Die Jüngeren können sich gar nicht richtig vorstellen, was Krebs ist, aber manche Kinder verstehen schon recht gut, was das heißt, auch aus persönlicher Erfahrung." Die Schule wollte Jans Klassenkameraden von Anfang an mitnehmen. "Wir haben sie einen Tag nach der Operation informiert." Auch, dass es Jan schlechter gehen könnte, enthalten die Lehrkräfte den Kindern nicht vor. Unter den Eltern herrscht Bestürzung.

Post aus der Kinderklinik

"Ich durfte Jan Anfang Februar besuchen. Er hat sich sehr darüber gefreut und mich oft angelächelt. Sein Lächeln wird mir immer in Erinnerung bleiben. Es hat gut getan, ihn wieder zu sehen", sagt Zeipert – so bedrückend die Situation auch ist, vor allem, weil in den Sternen steht, wie sich die Krankheit entwickelt. "Da sind natürlich auch bei mir Tränen geflossen."

Am Donnerstag kam zum ersten Mal Post von Jan aus der Kinderklinik für seine Klasse. "Die Kinder haben sich sehr über seine Notizen und Fotos aus seinem Klinikalltag gefreut." Wichtig sei jetzt nur, dem Siebenjährigen weiter Kraft zu schenken und der Familie finanziell unter die Arme zu greifen.

Wer für Familie Franke spenden möchte, kann das gerne machen. Die Familie hat hierfür ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN: DE 07 6425 0040 0009 3689 01, BIC: SOLADES1RWL, Verwendungszweck: Jan, Bankinstitut: Kreissparkasse Rottweil.

Wer keine Überweisung tätigen will, aber trotzdem spenden möchte, für den sind Spendenkässle in Hochmössingen aufgestellt: im Rathaus, in der Bäckerei, beim Friseur und bei Herrn Kober (Seiler- und Eisenwaren). Familie Franke bedankt sich schon jetzt für die bereits getätigten Spenden.