Die engagierte "Frauenärztin" stellt bei Hubert eine Männerschwangerschaft im sechsten Monat fest. Fotos: Reinauer Foto: Schwarzwälder Bote

Theaterabend: Kurzweilige Komödie des Volkstheaters aus Balingen sorgt für Unterhaltung

Der Männergesangsverein Hochmössingen hatte zum Theaterabend das Volkstheater aus Balingen eingeladen. Der schwäbische Dreiakter "Hilfe, mein Vater ist schwanger" von Betti und Karl-Heinz Lind bot die eine oder andere überraschende Wendung.

Oberndorf-Hochmössingen. Hubert Esser (Michael Schneider) führt ein gemütliches Leben, bis ein Brief eine Schwangerschaft von einer gewissen Julia ankündigt. Er, Hubert, sei der Vater. Der beiligende Schwangerschaftstest bietet den Beweis. Dunkel erinnert sich Hubert an einen Besuch im "Allgäustern", einer Disko, mit seinem Freund Albert (Michael Schwindt).

Die zwei Junggesellen hängen zusammen wie Pech und Schwefel und sorgen schon von ihrem ersten Auftritt an für Gelächter. Albert mit seinen großen Augen, immer wieder seine Mütze in den Händen knetend, proklamiert mit unschuldig klingender Stimme Weisheiten seines Singlelebens. Wunderbar komödiantisch reagiert er auf alles um sich herum mit einer naiven, spitzbübischen Art und Weise.

Als Martha (Rose Schiebel), Huberts Schwester, den Schwangerschaftstest in der Obstschale findet, behauptet ihr Bruder, schwanger zu sein. Martha, die schon seit Jahren den Haushalt ihres Bruders und seines inzwischen erwachsenen Sohnes Hubert junior (Thomas Holocher) führt, spielt das Spiel mit.

Zusammen mit ihrer Freundin Andrea (Lena Führsorg) heuern sie die Kellnerin des Eiscafés als Frauenärztin an. Diese untersucht Hubert und stellt eindeutig eine Männerschwangerschaft im sechsten Monat fest.

Versehentlich umgewandelt

Köstlich ist die Szene, als die Panik bei Hubert immer mehr ansteigt. Dieser glaubt tatsächlich, er würde sich langsam zur Frau umwandeln. Auch Albert ist in großer Aufregung, glaubt dieser doch, der Vater zu sein.

Die Spannung der Komödie wird von den beiden Hauptdarstellern das ganze Stück hindurch gehalten. Nicht einmal fallen sie aus der Rolle.

Als die Männer herausbekommen, dass sie nach Strich und Faden hereingelegt wurden, drehen sie den Spieß um. Ein Ultraschallfoto, das Hubert in der Post findet, dient als Beweis. Er sei tatsächlich schwanger, erklärt er seiner Schwester. Schuld daran sei ein Leistenbruch, bei dem der Arzt ihn versehentlich zur Frau umgewandelt habe.

Und so bricht das letzte Trimester an, in dem der schwangere Hubert von seiner Schwester und Albert umsorgt wird.

Das Schwangerschaftsroulette kommt zum Stehen als die Männer schließlich ein Baby in einem Kinderwagen vor der Tür finden und sich alles aufklärt. Der Vater des Kindes ist Hubert junior, der im "Allgäustern" eine gewisse Julia kennenlernte. Julia (Jenifer Malucha) und ihre Mutter Karin (Maria Lachenmaier) lösen alles auf.

Überzeugend glänzten alle Schauspieler in dieser kurzweiligen Komödie, die kein Auge trocken ließ.