Jürgen Mayer erläutert dem interessierten Publikum Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten von Schlaflosigkeit. Foto: Wagner

Lungenfacharzt referiert im SRH-Klinikum über die Folgen einer regelrechten Volkskrankheit.

Oberndorf - Rund acht Millionen Menschen leiden in Deutschland an Schlafstörungen. Die Diabetiker-Selbsthilfegruppe hatte deshalb zu einem Vortrag ins SRH-Krankenhaus eingeladen. Jürgen Mayer, Lungenfacharzt und Spezialist in Sachen Schlafmedizin im Schlaflabor in Spaichingen, referierte am Donnerstagabend in der Cafeteria des SRH-Krankenhauses über das Thema "Atempausen im Schlaf, Gefahr von Bluthochdruck und Diabetes".

Lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit immer wiederkehrenden Atemstillständen seien eine häufige Ursache für nicht erholsamen Schlaf, erläuterte der Lungenfacharzt dem interessierten Publikum.

Hier spricht man von der so genannten Schlafapnoe, die oft in Kombination mit Übergewicht, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen als Folge- oder Begleiterkrankung auftritt. Auch der Diabetes mellitus werde dadurch verstärkt.

Durch den Sauerstoffmangel schütte der Körper vermehrt Stresshormone aus, der Schlaf werde leichter und Tiefschlafphasen seien dann fast nicht mehr vorhanden. Der dadurch entstehende hohe Bluthochdruck berge ein hohes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle, so der Facharzt weiter. Oft aber seien eine starke Müdigkeit den ganzen Tag über und Konzentrationsprobleme die einzigen Hinweise auf die Schlafstörung, weil der Betroffene denkt, er habe eigentlich gut geschlafen. Überdurchschnittlich oft seien Männer und Übergewichtige von der Schlafapnoe betroffen.

Mit kleinen tragbaren Messgeräten könne zu Hause festgestellt werden, ob man an der Krankheit leidet. Ein Besuch im Schlaflabor gebe dann endgültig Klarheit darüber, ob eine Behandlung erforderlich wird.

Dass das Thema sehr aktuell ist, zeigte sich daran, dass das Publikum Jürgen Mayer nach dem Vortrag sehr viele Fragen stellte.