Beim Schantlesonntag war einiges los. Foto: Weber/Danner

Warzige Gesellen sagen Besuchern "reacht uff". Eindrücke vom SCL-Sportheim, Lindenhof sowie vom Don-Bosco-Haus.

Oberndorf - Von vergessenen Geldbeuteln auf Raststätten-Toiletten, verkohlten Linzertorten und dem Besuch des Polizeischantle beim Christopher-Street-Day in Berlin wussten die warzigen Gesellen beim Schantlesonntag zu berichten. Dem Spott der Narren bleibt nichts verborgen.

Mit Kittelschürzen und allerhand Missgeschicken, die sich so übers Jahr zugetragen haben, waren zwei Schantle ausgestattet. Sie blickten in Oberndorfer Haushalte und ließen die Gäste in den Lokalitäten – passend zum Thema – den Refrain von Johanna von Koczians Lied singen: "Das bisschen Haushalt macht sich von allein. Sagt mein Mann".

Über die "Merchandising-Gruppe" der Narrenzunft machten sich der FSC lustig. Denn der Elferrat vermarkte die Fasnet so gut, dass die Schantle zusätzlich zu den Christbaumkugeln mit einschlägigen Motiven den Schoko-Schantle zum Nikolaustag oder den Schoko-Oster-Narro vorschlugen.

Mit schauerlich-närrischen Geschichten warteten die Unplugged-Schantle auf – live und ganz ohne Stecker. Bei ihnen hatte nicht die Fasnet, sondern das Kirchendach ein Loch. Und wem dieser Gag bekannt vorkam – er gehörte nicht zum ersten Mal zum Programm. Vor Jahren war es das Dach der St-Michael-Kirche, jetzt regnet es in die Dreifaltigkeitskirche auf dem Lindenhof rein.

Sorgen mit der Notdurft hatten die Tatort-Schantle, die beim HGV-Fest vergeblich ein Klo gesucht hatten. Sie berichteten auch vom Schultes, der beim Minigolfplatz auf einer Bank in der Sonne liegend gesichtet worden war. Und weil dem "Ebse in seinem Alter" der Narrensprung zu lang geworden ist, lässt er ihn in diesem Jahr schon beim "Knöchle" beginnen. Organisieren kann das dann der Schultes. Er hat ja als "Täfelesbua" bei der Stadtkapelle schon Erfahrung.

Gemeinsam mit Höhlenforscher Strittmatter haben zwei Schantle auf dem Brauerei-Areal gebuddelt und den allerletzten Kasten Oberndorfer Bier zu Tage gefördert. Drin fanden sie allerdings keinen Gerstensaft, sondern lauter Oberndorfer Flaschen. Dabei bekamen auch die Dirigenten der beiden Schantlekapellen ihr Fett weg. Vor allem "Stoffel" Seidel und seine Liebe zum mittäglichen Döner hatte es den Narren angetan.

Der wiederum kam mit seinen Musikanten und Lebensweisheiten zu den Besuchern des Schantelsonntags. "Gibt’s in Überlingen für dich gar kein Dach, dann bleib wach", riet der "Stoffel" all jenen, die noch kein Quartier für den Narrentag haben.

Mit einer Ampel wollen zwei Schantle künftig das Auswerfen beim Narrensprung erleichtern. Die Zuschauer stellen einfach ihre Farbe ein: rot für die Veganer, gelb für jene, die kein Schweinefleisch essen, und grün für die Allesfresser.