Bochingen ist reich an Bodenschätzen, zumindest was Gips anbelangt. Die Abbau-Löcher werden teilweise mit Aushubmaterial aus Stuttgart verfüllt. Foto: Holzer-Rohrer

500.000 Tonnen für Rekultivierungsfläche im Gewerbegebiet in Bochingen. Stadt plant Linksabbiegespur.

Oberndorf-Bochingen - Erdaushub von Stuttgart 21 soll ab 2015 in der Bochinger Erddeponie im "Vogelloch" landen. Zehn Jahre lang werden dann die Laster hier Verfüllmaterial abliefern.

 

Als eine "Win-Win-Situation" bezeichnet der Stadtkämmerer Rainer Weber das Geschäft, um das Oberndorf von vielen Umlandgemeinden beneidet wird. 500.000 Tonnen unbelastetes Aushubmaterial der Baumaßnahme S 21 werden dort von der Firma Bantle aus Bösingen angeliefert. Die Erde stammt aus dem Bau des Fildertunnels Richtung Flughafen. Die Stadt rechnet mit circa zehn Touren täglich von Montag bis Freitag, und das zehn Jahre lang.

Stadt plant eine Linksabbiegespur

Bedingt durch den Gipsabbau ist im Gewerbegebiet ein riesiges Loch entstanden, das zum 1. April 2012 als Rekultivierungsfläche ausgewiesen worden ist. "Eine Million Tonnen Erdaushub können hier insgesamt eingebaut werden", erläutert Weber. Es würde mehrere Jahrzehnte dauern, wenn man dieses Gelände nur mit Oberndorfer Aushub füllen wollte. Im vergangenen Jahr seien gerade mal 1000 Tonnen angeliefert worden, so Weber.

Damit die Laster nicht direkt durchs Gewerbegebiet fahren müssen, plant die Stadt eine extra Linksabbiegespur. Die Mittel dafür sollen im nächsten Haushalt 2014 eingeplant werden, wenn der Gemeinderat zustimmt, erläutert Weber. Ab 2015 könnte dann Material von S 21 angeliefert werden.

Wenn die Fläche verfüllt ist, übernimmt die Stadt. Angedacht ist eine Erweiterung des Gewerbegebiets.