So sieht der Entwurf des Berliner Büros aus, den das Preisgericht zum Sieger auserkoren hat. Foto: Capatti Staubach Landschaftsarchitekten

Gemeinderat stellt Siegerentwurf vor. Gremium stellt Ideen von Capatti Staubach Landschaftsarchitekten vor.

Oberndorf - Das Votum des Preisgerichts war eindeutig: Beim Planungswettbewerb zur Talplatzgestaltung sah es den Entwurf des Berliner Büros Capatti Staubach Landschaftsarchitekten ganz weit vorne.

Einen zweiten Preisträger gibt es nicht. Den dritten Preis teilen sich Stefan Fromm Landschaftsarchitekten aus Dettenhausen sowie "lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH" aus München.

Im Gemeinderat wurden am Dienstagabend die ersten sechs Ränge vorgestellt. Insgesamt hatten 20 Büros die Chance, sich zu beteiligen, davon waren fünf gesetzt. Das Interesse am Wettbewerb war groß. Weil sich um die übrigen 15 Plätze 22 Planer beworben hatten, musste im Juli das Los über deren Teilnahme entscheiden (wir berichteten).

Begleitet wird das Projekt vom Stadtentwicklungs-Büro "die STEG". Dessen Prokurist, der Architekt und Stadtplaner Bernd Kujacinski, erläuterte dem Gremium die Entscheidungsfindung des Preisgerichts. Es hatte sich unter dem Vorsitz von Hans-Ulrich Kilian aus Fachpreisrichtern sowie aus Sachpreisrichtern aus Verwaltung und Gemeinderat zusammengesetzt.

Nach dem Architekten- und Investorenwettbewerb für das Brauerei-Areal vor gut zweieinhalb Jahren hat man sich also jetzt den Talplatz vorgenommen. In der Auslobung zum Wettbewerb war auch der angrenzende Bereich bei der Klosterkirche und beim Rathauses mit einbezogen worden, damit eine Umsetzung später aus einem Guss ist – obgleich das derzeitige Sanierungsgebiet bei der Talstraße endet. Für einen zweiten Schritt muss ein weiteres Sanierungsgebiet beantragt werden, in das dann das Areal rund um den Klosterbau mit aufgenommen wird.

Um die eingereichten Arbeiten besser beurteilen zu können, hatten sich das gesamte Preisgericht zu ein Gebietsrundgang aufgemacht. Getagt wurde im Schwedenbau, da lag die zu überplanende Fläche ja quasi vor der Tür, so Kujacinski. Einen Schwerpunkt in der Beurteilung hätten die Preisrichter auf die Blickbeziehung zwischen Talplatz und Klosterkirche gelegt.

"Wie geht man mit dem Schweizermühlengässle um", sei ein weiteres Kriterium gewesen. Die Mehrheit der Preisrichter habe es für besser gehalten, es nicht wieder zu bebauen. Capatti Staubach Landschaftsarchitekten nutzen diesen Bereich, um dort Parkmöglichkeiten unterzubringen. Die Vorschläge der – durch die Topgrafie nicht ganz einfachen – Anschlüsse ans Brauerei-Areal seien ebenfalls besonders beäugt worden.

Für den Talplatz selbst sehen die Preisträger unter anderem eine Art "Sitz-Lounge" sowie ein interaktives Fontänenfeld vor. Die Verfasser des Siegerentwurfs hätten mit großem Gespür und viel Sensibilität die Aufgabenstellung verstanden, sagte Kujacinski im Gemeinderat. Die Planer hätten zudem die in den Bürger-Workshops erarbeiteten Anregungen gut eingearbeitet.

Ein erster Preis ist jedoch noch kein Auftrag. Wer schlussendlich den Zuschlag für die Planung bekommt, entscheidet der Gemeinderat.

Info: Austellung

Die Entwürfe werden am morgigen Freitag, 17 Uhr, im Oberndorfer Rathaus der Öffentlichkeit präsentiert. Auch der Vorsitzende des Preisgerichts Hans-Ulrich Kilian sowie die ersten Preisträger des Büros Capatti Staubach Landschaftsarchitekten werden anwesend sein und erläutern. Die Bevölkerung ist zu diesem Termin eingeladen.