Jugendliche stehen vor dem Bus Schlange. Foto: Reinauer

Mit dem Bus in verschiedene Jugendclubs. Partygäste mehr draußen als drinnen. Kontrolle schwierig.

Oberndorf - "Catch the Bus", hieß es am Samstagabend, die Stadtjugendpflege machte Jugendliche mobil. Mit dem Bus ging es in verschiedene Jugendclubs von Party zu Party. Doch die Nacht lief nicht ohne Zwischenfälle ab.

Es ist noch ruhig im ersten Bus, der gegen 20 Uhr in Aistaig seine Tour startet. Ein paar Jugendliche fahren mit, die zwei Sicherheitsleute lehnen sich entspannt in ihre Sitze. Der Busfahrer fährt Richtung Boll, dort ist Oktoberfestparty angesagt. Hier steigt keiner aus.

Weiter geht es nach Bochingen, draußen vor dem Kronesaal stehen schon ein paar Feierwütige. Innen legt DJ Ackermann auf, Nebelschwaden und buntes Scheinwerferlicht treiben über die Tanzfläche, doch nur wenige Jugendliche bewegen sich zu den elektronischen Klängen.

Die Party findet im Freien statt, die milden Temperaturen machen es möglich.

Nächster Halt: Beffendorf. Im Badhaus in Beffendorf tragen die Jugendlichen Wollmützen und Skibrillen, passend zum Motto "Apres-Ski-Party". Laut dröhnt Schlagermusik aus den Boxen, das Publikum ist gemischt, auch Erwachsene finden sich darunter.

"Wir sind früher selbst in den Jugendclub gegangen und wollten sehen, wie das die Jungen jetzt machen", heißt es von einer gut gelaunten Männergruppe. Der Jugendraum ist klein, auch hier wird die Party bis nach draußen ausgedehnt. "Catch the Bus:" Weiter geht’s nach Hochmössingen zur Ice-Cold-Party.

Drei Busse fahren ihre Runden und je später der Abend, desto voller und lauter werden sie, desto höher steigt der Alkoholpegel. Als gedrängelt wird, sorgt die Security für Ordnung: "Stehplätze kosten extra", weist ein Sicherheitsmann die Jugendlichen an, sich hinzusetzen.

"Nachdem es im letzten Jahr chaotisch in den Bussen zuging, haben wir dieses Jahr vorgesorgt", sagt Christiane Bondzio von der Stadtjugendpflege. Und erinnert sich an überfüllte Busse: Einer davon hatte einen Defekt und konnte nur 30 Stundenkilometer fahren. Und als 300 Jugendliche in Beffendorf in einen Bus steigen wollten, habe das Chaos überhandgenommen.

Doch in dieser Nacht werden die Veranstalter noch vor ganz andere Herausforderungen gestellt. Der Bus, der in Aistaig losfährt, kann nicht direkt vor dem Jugendraum halten, sondern am Rathaus, und so müssen viele Jugendliche die Straße und Bahngleise überqueren.

Und dadurch, dass hauptsächlich draußen gefeiert wurde, sei es schwer gewesen, die Kontrolle über die Jugendlichen zu behalten, sagt Heidi Kuhring von der Stadtjugendpflege am Sonntag. "Es gab einige Zwischenfälle und Polizeieinsätze", sagt Kuhring. Man müsse das Konzept wohl überdenken, resümiert sie.