Die Wanderer vor der Wallfahrtskirche WalberlaFoto: Albverein Foto: Schwarzwälder Bote

Albverein: Wanderwoche in der Fränkischen Schweiz begeistert

Oberndorf. 32 Wanderer aus Oberndorf und Sulz starteten am 4. Juli zu einer gemeinsamen Wanderwoche in der Fränkischen Schweiz. Mit dem Bus – in Corona-Zeiten selbstverständlich mit Mundschutz – ging es zunächst nach Veitshöchheim, zur Sommerresidenz der Würzburger Erzbischöfe. Dort besichtigte die Gruppe den Rokokogarten mit seinen Pflanzen und steinernen Figuren. Nach einer Wanderung entlang des Mains und anschließender Weiterfahrt nach Würzburg wurde eine Mittagspause eingelegt.

Schlossräume bergen viele Reichtümer

Ziel in Würzburg war die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, die 1780 fertiggestellt wurde und als Welterbe der UNESCO zu den bedeutendsten Schlossanlagen des Barock in Europa zählt. Bei der Bombardierung von Würzburg am Abend des 16. März 1945 wurde sie stark beschädigt. Als Abschluss des Wiederaufbaus konnte 1987 das rekonstruierte Spiegelkabinett wiedereröffnet werden. Insgesamt sind mehr als 40 Schlossräume zu besichtigen, die eine reiche Fülle von Möbeln, Wirkteppichen, Gemälden und anderen Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts bergen.

Am Abend erreichten die Wanderer ihr Hotel, das 30 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen ist. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie war dort keine Wandergruppe einquartiert. Im Hotelbereich bestand Mundschutzpflicht, im Speisesaal durften die Masken abgenommen werden.

Am Sonntag ging es nach dem Frühstück zu einer Fünf-Kilometer-Wanderung "Rund um das Walberla" bis zur Walpurgiskapelle. In Bamberg gab es eine zweistündige Stadtführung. Bamberg ist seit dem Mittelalter ebenfalls geprägt durch seine Vergangenheit als Bischofssitz und wurde immer wieder als das "deutsche Rom" bezeichnet. Leider war eine Besichtigung des Doms nicht möglich.

Am nächsten Tag stand eine Burgen- und Höhlenwanderung bei Streitberg auf dem Programm. Die Fortgeschrittenen-Gruppe bewältigte 13 Kilometer, während die Anfänger-Gruppe sechs Kilometer absolvierte und danach eine Stadtführung in Gräfenberg mit seinem sehenswerten Uhrenmuseum unternahm.

Zu den Sinterterrassen im Lillachtal ging es am Dienstag. Nach dem Mittagessen stand Gößweinstein auf dem Programm. Die dortige Burg überragt den Ort, imponierend aber ist die Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit, nach den Plänen von Balthasar Neumann 1730/31 im Rohbau erstellt. Am Abend gab es eine Beerenweinprobe.

Der letzte Tag führte von Pottenstein zum Felsendorf Tüchersfeld. Dabei konnten die Wanderer wieder zwischen einer längeren (12,5 Kilometer) und einer kürzeren (sechs Kilometer) Tour wählen. Gemeinsam traf man sich dann zur Besichtigung der Teufelshöhle, einer Tropfsteinhöhle mit einem fast drei Meter hohen Höhlenbärenskelett. Bei Musik und Tanz klang der Abend aus.

Abstecher ins Seenland lohnt sich

Auf der Heimfahrt am Donnerstag machten die Wanderer noch einen Abstecher in das Fränkische Seenland, das circa 50 Kilometer südwestlich von Nürnberg liegt. Bei einer Seeführung erfuhren die Wanderer viel Wissenswertes, so zum Beispiel, dass diese sieben Seen erst durch Aufstauen der Altmühl künstlich angelegt wurden. Sie dienen in erster Linie der besseren Wasserversorgung von Nordbayern, aber auch dem Freizeitvergnügen in Form von Wassersport und Radfahren. Es gibt ein Radwege-Netz von mehr als 60 Kilometern. Von dem Bau-Beschluss 1974 bis zur Eröffnung des großen Brombachsees dauerte es noch bis zum Jahr 2000. Ein Mittagessen auf der MS Brombachsee 2020 bildete den krönenden Abschluss der Wanderwoche.

Gegen 19 Uhr waren alle Wanderer wieder wohlbehalten zu Hause. Die Einschränkungen durch Corona machten sich bemerkbar, denn es waren praktisch keine Busse unterwegs. Die vom Vorstandsehepaar Alperstedt gut vorbereitete Wanderwoche musste aus Krankheitsgründen vom Ehepaar Anton und Evelyn Sauter durchgeführt werden, was ihnen auch bestens zu aller Zufriedenheit gelang.