Pfarrer Stefan Kröger spricht von Träumen, von der Freiheit und von der Bedeutung der Weihnacht. Foto: emo Foto: Schwarzwälder-Bote

Häftlinge haben mit Gästen eine Weihnachtsfeier erlebt und über Träume gesprochen

Von Emil Moosmann Oberndorf. Weihnachten steht vor der Tür. Untersuchungshäftlinge im Alter zwischen 15 und 21 Jahren haben zusammen mit Mitgliedern des evangelischen und katholischen Kirchengemeinderats, mit Wolfgang Hauser, Roland Wössner, Justizbeirat Hans Faißt, Religionslehrer Manfred Burkhardt sowie Mitgliedern der Gesprächsgruppe im Schulungsraum der Oberndorfer Justizvollzugsanstalt eine Weihnachtsfeier gehabt.

Pfarrer Stefan Kröger von der evangelischen Kirche und Hermann Nägele von der Gesprächsgruppe sagte, dass das Geburtsfest Jesu auch im Gefängnis gefeiert werden müsse. Auch sei Weihnachten die Zeit, in der man Wünsche und Sehnsüchte habe. Die Häftlinge hätten bestimmt auch Wünsche, zum Beispiel den Wunsch, Weihnachten mit ihrer Familie und ihren Angehörigen zu feiern.

In einer Andacht rund um den "Traum der drei Bäume", die mit Bildern unterlegt war, zeigten Kröger und Nägele auf, dass jeder Träume habe. Ob die Träume wahr würden, liege an jedem selbst. Träume könnten einen auch auf den falschen Weg führen, nämlich in die Vollzugsanstalt. Kröger und Nägele sprachen den Häftlingen Trost zu: Auch aus der JVA führe ein Weg hinaus, zu neuen Träumen, die sich vielleicht erfüllen.

In der Gesprächsrunde sagte ein Häftling, in Freiheit habe man viele Träume, doch im Gefängnis in einer kleinen Zelle habe man nur Alpträume. Kröger sagte, zwischen den Träumen, die man in der Freiheit hatte, und den Alpträumen in der kleinen Zelle sei etwas geschehen, das hierher geführt habe. Viele Träume seien es wert, geträumt zu werden, sagte ein anderer Häftling. Doch im Knast würden die Träume "flach wie ein Pfannkuchen".

Gemeinsame Gebete, Weihnachtslieder, die musikalisch umrahmt wurden von Fritz Matt, und Geschenke rundeten die Feier ab. Besonders innig sangen die Häftlinge wohl beim Lied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" mit. Bei Kaffee und Kuchen ging die Feier zu Ende.