Die Oberndorfer Feuerwehr zeigt im Ratssaal Geschlossenheit. Foto: Danner

Kosten liegen bei rund 623.500 Euro. Zuschüsse mindern Ausgaben der Stadt erheblich. Zahlreiche Wehrmänner vor Ort. Mit Glosse

Oberndorf - Die Oberndorfer Feuerwehr bekommt ein neues Drehleiter-Fahrzeug. Am Dienstag votierte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme von Peter Gaberle (CDU) für die Vergabe zur Auslieferung des Fahrgestells (für rund 93.000 Euro) samt Fahrzeugaufbau (für gut 515.000 Euro) an die Firma Magirus in Ulm. Den Zuschlag für die Beladung (für knapp 16.500 Euro bekam die Firma Bittiger in Kehl. Damit investiert die Stadt Oberndorf in ihre Feuerwehr circa 623.500 Euro.

Begründet wurde die Neuanschaffung damit, dass für das bisherige Fahrzeug gesetzlich vorgeschriebene Wartungsarbeiten anstehen, deren voraussichtliche Kosten wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten seien. Zudem stelle die Fahrzeug- und Feuerwehrtechnik nicht den aktuellen Stand der Technik dar.

Die Vorprojektierung erfolgte durch die örtliche Feuerwehr unter der Federführung von Stadtbrandmeister Dieter Flügge. Darauf aufbauend wurde in die Beratung, Erstellung der Leistungsverzeichnisse und in die Ausschreibung die Agentur Wieseke aus Lahr mit einbezogen. Vor der Vergabe wurden Fahrzeuge im Stadtgebiet getestet.

Die Stadt Oberndorf muss Eigenmittel in Höhe von 236. 000 Euro finanzieren. Der Rest kommt aus Zuschüssen im Rahmen des Ausgleichsstocks (120.000 Euro), der Z-Feu (249.000 Euro in Teilbeträgen bis 2021) sowie vom Landkreis (45.000 Euro).

Peter Gaberle begründetet seine Neinstimme damit, dass ihm die Einsicht in die Angebotsunterlagen verwehrt worden sei. So könne er nicht richtig vergleichen, bemängelte er. Er sehe sich als Stadtrat als Kontrollorgan, habe aber wohl laut Gesetzt nicht das Recht, diese Kontrolle auch ausüben zu können. "Es ist ja schön für die Verwaltung, wenn sie sich selber verwaltet."

Bürgermeister Hermann Acker reagierte gelassen auf Gaberles Vorwurf. Das Vorgehen sei mit der Gemeindeprüfungsanstalt so abgesprochen. Um den Stadträten eine Einsicht gewähren zu können, müsse bereits vor der Ausschreibung eine entsprechende Kommission gebildet werden. Dies könne man künftig gerne so handhaben.

Glosse: Großeinsatz

Von Marcella Danner

Blaulichttag im Oberndorfer Ratssaal. Zu den uniformierten Polizeibeamten, die ihre Sicherheitsanalyse im Gremium vorstellten, gesellten sich am Dienstagnachmittag jede Menge Feuerwehrmänner. In bester Ausgehuniform zeigte die Kameraden Geschlossenheit. Sie traten in Zugstärke an, so dass die Sitzplätze knapp wurden. Selbst am Tisch der Pressevertreterin nahm einer Platz. Zu Löschen gab es freilich nichts – höchstens das erhitzte Gemüt von Stadtrat Peter Gaberle. Der Großeinsatz galt vielmehr dem neuen Drehleiter-Fahrzeug, das für die Oberndorfer Wehr beschafft werden soll. Statt des Martinshorns ertönte am Ende der positiv ausgefallenen Abstimmung der Applaus von den Zuschauerrängen. Nach erfüllter Mission fand der geordnete Rückzug statt. Und Schwupps war es wieder leer auf den Besucherstühlen.