Das neue Buch wird dem Waffenmuseum übergeben. Mit dabei sind (von links): Otto Repa, Gerd Schön, Mauro Baudino, Gerben van Vlimmeren, Reinhard Kornmayer, Rolf Gminder sowie Georg Egeler Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Ledergebundene Ausgabe des englischsprachigen Werks ans Waffenmuseum übergeben

Oberndorf. Wie im vergangenen Jahr bereits angekündigt, ist nun das Buch "Paul Mauser, His Life, Company and Handgun Development 1838 - 1914" erschienen.

Die beiden Autoren Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren stellten das 586 Seiten umfassende Werk am Samstagmorgen im Oberndorfer Waffenmuseum vor und übergaben eine in Leder gebundene Ausgabe an das Waffenmuseum zu Händen von Gerd Schön und Georg Egeler.

Das in englischer Sprache verfasste Buch ist in einer Auflage von 2000 Stück erschienen, wovon lediglich 200 Exemplare in Europa angeboten werden. Der Rest wird in Amerika verkauft, da dort mehr Interesse bestehe , wie Gerben van Vlimmeren berichtet. 30 Werke wurden in einer in Leder gebundenen Sonderedition hergestellt.

In mühevoller Kleinarbeit haben Baudino und van Vlimmeren die noch vorhandenen Unterlagen über Paul Mauser durchforstet und das Leben und Schaffen des Oberndorfer Waffenkonstrukteurs zu Papier gebracht.

In ihrem Buch gingen sie allerdings nicht nur auf sein Wirken als Waffenkonstrukteur ein. Er hatte zusammen mit seinem Bruder Wilhelm neben dem legendären Mausersystem 98 zahlreiche Waffen entwickelt und die Firma Mauser gegründet hatte. Mausers Name war zum Beispiel untrennbar mit der Konstruktion des Infanteriegewehrs 1893 für Spanien und des schwedischen Karabiners 1894 verbunden.

Auch die menschliche Seite von Paul Mauser wird im Buch beleuchtet und so erfährt der Leser, dass Paul Mauser beispielsweise eine Krankenkasse für seine Arbeiter einrichtete und ihnen gegenüber auch sonst sehr sozial eingestellt war. Sowohl als Lokalpolitiker als auch als Reichstagsabgeordneter für die Nationalliberale Partei war Paul Mauser aktiv und vertrat hier den Wahlkreis Württemberg 8 (Freudenstadt, Horb, Oberndorf und Sulz).

Der Inhalt des Buches sei sehr gut recherchiert und teilweise mit Originaldokumenten belegt, bekunden die Autoren. Darunter finden sich viele handschriftliche Aufzeichnungen des Konstrukteurs, unter anderem seine Tagebücher.

Die Biografie will alle Facetten des Menschen Paul Mauser aufzeigen. Und so sei hier ein Werk entstanden, das sowohl den genialen Ingenieur als auch den sozial eingestellten Menschen zeige.