Die neue Seniorenbeauftragte Gabriele Schneider will die Lebensumstände für Senioren verbessern. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfe: Ab April Sprechstunden in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft / Ehrenamtliche Unterstützer gesucht

Die Seniorenbeauftragte der Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf, Fluorn-Winzeln und Epfendorf Gabriele Schneider hat ihr Büro im Oberndorfer Schwedenbau bezogen. Ab April bietet sie Sprechstunden in den einzelnen Gemeinden an.

Oberndorf/Epfendorf/ Fluorn-Winzeln. Die Aufgabe ist vielseitig: Das Feld der Seniorenbeaufragten sei weit umrissen, sagt Gabriele Schneider. Grundsätzlich gehe es um eine seniorengerechte Gemeindeentwicklung, die das Lebensumfeld oder die Quartiere so gestalte, dass sie mehr Orientierung bieten und Menschen trotz Hilfebedarf zu Hause leben können.

Im Einzelnen, so Gabriele Schneider, bedeute dies Folgendes: Älter werdende Menschen blieben oft in der Heimatgemeinde zurück, wenn ihre Kinder berufsbedingt wegzögen.

Die eigene Familie könne die unmittelbare Sorge nicht mehr leisten. Senioren könnten irgendwann nicht mehr alleine einkaufen, zum Arzt gehen, den Haushalt bewältigen. Die Folge: "Sie vereinsamen, wenn dann auch noch der Partner oder die Partnerin stirbt."

Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe

Oft bleibe nur der Weg in betreutes Wohnen oder ein Alten- und Pflegeheim, obwohl der Bedarf eher ein sozialer wäre. "Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, da gemeinschaftlich Verantwortung zu übernehmen", fordert die Seniorenbeauftragte.

Ob ehrenamtliche Fahrdienste, Nachbarschaftshilfe, Begleitungen zum Arzt oder Spaziergänge und gemeinsames Kaffeetrinken angeboten werden sollen, müsse die Bedarfserhebung zeigen. Gabriele Schneider will so vorgehen: Zuallererst gehe es darum, Beziehungen zu knüpfen: sowohl zu den betroffenen Menschen, zu potenziellen und aktiven Bürgerhelfern als auch zu den kommunal Verantwortlichen, den Kirchengemeinden und den professionellen Anbietern der Altenhilfe.

Um den konkreten Bedarf einzelner Menschen ermitteln zu können, habe sie auch schon Senioren- und Bürgertreffs besucht, wie zum Beispiel das Café Komm in Epfendorf, LeO in Trichtingen, die Generationenbrücke in Bochingen sowie das "Singen in froher Runde" in Fluorn-Winzeln.

Doch das sei erst der Anfang. Sie wolle sich in allen Ortschaften zeigen. "Selbst auf der Straße spreche ich Menschen an, stelle mich immer zuerst vor, helfe dann aber auch beim Einkaufstaschentragen oder Ähnlichen", teilt sie mit.

Mit den Bürgermeistern von Oberndorf, Fluorn-Winzeln und Epfendorf habe sie schon gesprochen, Gespräche mit den Ortsvorstehern sollen folgen. Erste Kontakte zu engagierten Bürgerhelfern seien schon geknüpft.

Ab April wird die Beauftrage feste Sprechzeiten in allen Gemeinden anbieten, die jeweils auch in den Amtsblättern angekündigt werden. Sie sagt, sie hoffe, dass viele Mitbürger jeglichen Alters mit Sorgen oder Ideen, Hilfebedarf oder tatkräftigen Händen diese Anlaufstelle nutzen.

Man müsse in längeren Zeiträumen denken

Freilich ist sie auf der Suche nach weiteren Unterstützern. Es müssten konkrete Anlässe sein, für die Bürgerhelfer gesucht werden.

Menschen, die sich in gemeinwohlorientierten Projekten der Gemeindeentwicklung engagieren wollen, benötigten konkrete Anlässe, zu denen sie Wünsche in Taten umsetzen können. "Mir schwebt schon einiges vor, aber da andere Menschen und Institutionen beteiligt sind, kann ich nicht vorgreifen", so Schneider. "Und wir müssen in längeren Zeiträumen denken. Die Umkehrung von gesellschaftlichen Prozessen geht nicht von heute auf morgen"

Woher sie ihre Ideen hole? Zum einen aus ihrem großen Erfahrungsschatz und ihrem teils unkonventionellen Denken und Handeln, zum anderen auch aus regionalen und überregionalen Vernetzungen, meint sie.

Auch andere Kommunen seien auf diese große gesellschaftliche Herausforderung aufmerksam und schon aktiv geworden. Gemeinschaftlich Verantwortung zu tragen, sei nicht nur gemeinschaftsbildend, es gehe davon auch eine große gesellschaftsverändernde Kraft aus.

Sprechzeiten der Seniorenbeauftragten ab April:

Oberndorf: jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr im Schwedenbau, 3. Stock, Raum 303.

Epfendorf: jeden ersten Dienstag im Monat von 8.30 bis 12 Uhr im Rathaus, Trauzimmer.

Fluorn-Winzeln: jeden zweiten Dienstag im Monat von 9 bis 12 Uhr m Rathaus und nach Vereinbarung unter Telefon 07423/77 11 88 oder E-Mail gabriele.schneider@ oberndorf.de.