Die Blumenkübel im Schlehenweg sind keine Zierde.  Foto: Danner

"Schandflecken" bleiben bestehen. Töpfe auf der Straße sind Bürgern weiter ein Dorn im Auge.

Oberndorf - Nadelbüsche, Gestrüpp, Unkraut - die Blumentöpfe im Schlehenweg auf dem Lindenhof, drei an der Zahl, sind mittlerweile alles andere als ansehnlich. Darauf hatten einige Bürger bereits vergangenes Jahr hingewiesen.

Raser befürchtet

Bürgermeister Hermann Acker ist dieser Umstand durchaus bewusst. Dennoch bleiben die alten Töpfe an Ort und Stelle. Darauf habe man sich nach einer Diskussion im Kernstadtbeirat geeinigt. "Ansonsten wird dort voraussichtlich zu schnell gefahren", befürchtet der Bürgermeister.

Ein weiterer Kritikpunkt, insbesondere von Fahrlehrer Michael Braun aus Oberndorf, war, dass es im "überfüllten Wohngebiet" an Parkplätzen mangelt - schließlich verfüge fast jeder Haushalt über mehrere Fahrzeuge - und die Kübel zusätzlich Platz wegnehmen. "Die Fahrschüler haben schon echt viele Hindernisse zum Aus- und Einscheren. Parkende Fahrzeuge auf der Fahrbahn sind Herausforderung genug, und die Blumenkübel sind da echt unnütz", so seine Meinung.

Regelmäßiges Blitzen vorgeschlagen

Er schlägt vor, das Problem der Geschwindigkeitsüberschreitung durch den Einsatz von regelmäßigen mobilen Radarfallen zu lösen.

Entsprechende Messungen führe man regelmäßig durch, sagt der Bürgermeister dazu. "Wir müssen diese allerdings aus Gründen unserer beschränkten Personalkapazitäten auf einige wenige, besonders kritische Bereiche im Stadtgebiet beschränken."

Parkplatzsituation kritisch?

Außerdem sehe man die Parkplatzsituation dort von Seiten der Stadt bislang nicht kritisch. "Sollte sich diese durch am Straßenrand vermehrt parkende Fahrzeuge ändern, mit der Folge, dass dadurch die Fahrbahn verengt und deshalb langsamer gefahren wird, kann durchaus über die Entfernung des Blumentrogs nachgedacht werden", sagt der Bürgermeister.

Nach wie vor hält Acker die Idee, dass Bürger die Patenschaft für die Blumenkübel übernehmen, für sinnvoll. Der Grund ist, dass die Stadtgärtnerei aufgrund zahlreicher anderer Aufgaben nicht genug Zeit hat, um sich um die Bepflanzung zu kümmern, so hatte der Bürgermeister im November erklärt. Ein entsprechender Aufruf an Hobbygärtner war gescheitert. Man hatte niemanden finden können, der sich der "Schandflecken" annimmt.

Deshalb ruft Acker angesichts der erneuten Bürgerkritik nun wieder zur Beteiligung auf. "Es wäre schön, wenn sich die Kritiker vielleicht doch noch dazu berufen fühlen würden, die Patenschaft zu übernehmen", meint er. Wer einen grünen Daumen hat und sich dazu bereit erklären würde, den Blumenkübeln im Schlehenweg neues Leben einzuhauchen, der kann sich bei der Stadt Oberndorf melden.