Die Bachforellen-Brut in einer modifizierten Ulmer Box wurde Ende Februar von den Oberndorfer Anglern in den Neckar und die Seitenbäche gebracht. Foto: Sportangler Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Oberndorfer Sportangler lassen Jahr Revue passieren und beschließen Umbenennung

Noch vor dem Versammlungsverbot trafen sich die Oberndorfer Sportangler zu ihrer Hauptversammlung im Turnerheim. Die Verantwortlichen hatten Vorkehrungen für die Sicherheit getroffen, und so eröffnete der Vorsitzende Peter Beiter trotzdem eine recht gut besuchte Sitzung.

Oberndorf. In seinem Jahresbericht ging Beiter auf zahlreiche Aktivitäten des Vereins ein und berichtete über ein Vereinsjahr, das Anfang Januar mit der Abgabe der Fanglisten für 2018 begonnen hatte. Zu dieser Veranstaltung waren zahlreiche Teilnehmer gekommen, zumal man auch den Veranstaltungskalender vorstellte und die Neugestaltung der Fanglisten vorstellte.

Ebenfalls im Januar konnte man eine modifizierte Ulmer Box für die Erbrütung von Bachforellen in der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Tuttlingen abholen. Lothar Konrad und Dietmar Bischler bestückten diese mit Bachforelleneiern. Die Brut wurde Ende Februar in den Neckar und die Seitenbäche gebracht.

Einer Ausbaggerung des Sees in Sulz-Strüttwiesen wurde vom Umweltschutzamt in Rottweil zugestimmt, allerdings konnte die Aktion wegen der bisher fehlenden anhaltenden Frostperiode noch nicht durchgeführt werden.

Der Kalender "Wilde Welten" vom Landesfischereiverband wurde an der Grundschule Aistaig und der Ivo-Frueth-Schule vorgestellt.

2380 Stunden für Verein, Natur und Umwelt

Eine organisierte Vergrämungsaktion auf Kormorane wurde zusammen mit den Jägern auf der Strecke zwischen Fischingen und Rottweil durchgeführt. Nachdem man die Angelsaison am 10. März eröffnet hatte, wurde am 23. März der Tag des Gewässers veranstaltet und dabei das Neckarufer von Aistaig bis Talhausen vom Unrat befreit. Der Fischverkauf am Gründonnerstag war wieder ein Erfolg, und man konnte über 1000 frische und gerauchte Forellen verkaufen.

Zusammen mit Vertretern des Landwirtschaftsamtes und des Gewässerschutzes traf man sich am Türnenbach in Fürnsal. Dort wurden durch die Rinderhalter verursachte Missstände besprochen. Mit den Schülern verschiedener Grundschulen erkundete man im vergangenen Jahr den Neckar in Aistaig.

Bei wieder einmal herrlichem Wetter konnte man viele Besucher beim Fischerfest in Altoberndorf bewirten und unterhalten. Auch der Ausflug nach Binzwangen zur Donausanierung kann als Erfolg verbucht werden.

Zudem sprach der Vorsitzende die Arbeiten am Hochmössinger Weiher an. Hier hatten die Mitglieder unter teils schwierigen Bedingungen mehr als 250 Arbeitsstunden geleistet. Eine überaus gelungene Veranstaltung fand im Dezember im Aistaiger Schützenhaus statt. Für ein Praxisseminar "Naturverlaichung der Bachforelle" hatte man dafür hochkarätige Referenten gewinnen können.

Peter Beiter verwies zum Schluss seines Berichts auf 2380 Stunden, die von den Mitgliedern für den Verein, die Natur und die Umwelt geleistet wurden.

Kormoran-Bestand ist besorgniserregend

Kassierer Mark Geigges erfuhr an diesem Nachmittag eine besondere Ehrung. Für seine mehr als 20-jährige Tätigkeit überreichte ihm der Vorsitzende die goldene Ehrennadel des Landesfischereiverbandes. Auch bei dieser Versammlung bewies er eine vorbildliche Kassenführung und erhielt dafür höchstes Lob der Kassenprüfer Arnold Schmalz und Markus Graf.

Gewässerwart Lothar Konrad zeigte in seinem Bericht auf, dass die bisherige Besatzpolitik Früchte getragen hat. Dies wurde durch eine Elektrobefischung sowie gestiegene Fangzahlen belegt. Besorgniserregend sei lediglich der zunehmende Bestand an Kormoranen.

Daniela Ley, die kommissarisch die Geschäfte von Jugendleiter Metin Aykutoglu übernommen hatte, berichtete über einen gut funktionierenden Jugendbereich. Ehrenmitglied Ewald Schlagbauer führte die Entlastung durch, bevor fünf Gastangler als Vollmitglieder aufgenommen und drei neue Gastangler vorgestellt wurden.

Während eine anstehende Satzungsänderung bezüglich des Datenschutzes und wichtiger Aktualisierungen einstimmig abgesegnet wurde, führte die Satzungsänderung zur Änderung des Vereinsnamens zu einer kontroversen Diskussion. Der Vorsitzende war der Ansicht, dass der Begriff Sport und das Fangen und Töten von Fischen nicht mehr zeitgemäß sei. Aus diesem Grund wurde als neuer Vereinsnamen "Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar mit Sitz in Oberndorf am Neckar" vorgeschlagen, der von der Versammlung letztendlich auch mit großer Mehrheit beschlossen wurde.

Bei den Wahlen wurde Daniela Ley für den ausscheidenden Metin Aykutoglu zur Jugendleiterin gewählt.

Mit einem Ausblick auf das kommende Jahr und einem "Petri Heil" schloss Peter Beiter die Versammlung.